GE-McKinsey-Matrix
Was ist die GE-McKinsey-Matrix?
Definition: Die GE-McKinsey-Matrix ist ein strategisches Analysetool, das Unternehmen hilft, Geschäftsbereiche zu bewerten und strategische Entscheidungen bezogen auf deren Portfolio zu treffen. Es baut auf der Boston Consulting Group Matrix auf, bietet jedoch eine erweiterte Komplexität in der Analyse von Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke.
Ursprung und Entwicklung der GE-McKinsey-Matrix
Die GE-McKinsey-Matrix, auch bekannt als die McKinsey Portfolio Matrix, wurde in den 1970er Jahren entwickelt. Sie entstand aus einer Zusammenarbeit zwischen der Unternehmensberatung McKinsey & Company und General Electric (GE). Ziel war es, ein flexibleres Instrument zu schaffen, das auf eine breitere Palette von Geschäftsbereichen und komplexeren Marktbedingungen anwendbar ist, als es die einfachere BCG-Matrix erlaubte.
Die zwei Dimensionen der GE-McKinsey-Matrix
Die Matrix basiert auf zwei Hauptdimensionen: Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke. Diese Dimensionen werden in einer 3x3-Matrix dargestellt, die neun mögliche Positionen für Geschäftsbereiche bietet.
- Marktattraktivität: Diese Dimension betrachtet Faktoren wie Marktwachstum, Marktgröße, Rentabilität, Eintrittsbarrieren und technologische Dynamik. Ein Markt gilt als attraktiv, wenn er Potenzial für zukünftiges Wachstum und Expansion bietet.
- Wettbewerbsstärke: Diese Dimension bewertet die Fähigkeiten und Ressourcen des Unternehmens im Vergleich zu seinen Wettbewerbern. Hierbei werden Faktoren wie Marktanteil, Markenwert, Betriebskosten und Kundentreue berücksichtigt.
Anwendung der GE-McKinsey-Matrix in der Praxis
Unternehmen nutzen die GE-McKinsey-Matrix, um festzustellen, welche Geschäftsbereiche investiert, erhalten oder abgebaut werden sollten. Die Matrix hilft, Ressourcen effizienter zu verteilen und strategische Prioritäten zu setzen.
- Investieren: Geschäftsbereiche, die in eine hohe Marktattraktivität und starke Wettbewerbsstärke fallen, sollten weiterentwickelt und ausgebaut werden. Hier empfiehlt es sich, Investitionen zu erhöhen, um weiteres Wachstum zu fördern.
- Selektives Management: Für Einheiten, die sich in mittleren Dimensionen befinden, sollte eine selektive Vorgehensweise gewählt werden. Investitionen können gesteigert oder gesenkt werden, je nachdem, wie sich die Faktoren ändern.
- Ernten oder Desinvestieren: Bereiche mit geringer Marktattraktivität und schwacher Wettbewerbsstärke sollten abgebaut oder aufgehoben werden, um die Ressourcen effizient für aussichtsreichere Geschäftsfelder zu nutzen.
Wie die GE-McKinsey-Matrix Geschäftsstrategie beeinflusst
Die GE-McKinsey-Matrix ermöglicht Unternehmen, ihre Geschäftsstrategie ganzheitlich zu überprüfen. Sie bietet eine strukturierte Methode, um komplexe Entscheidungen auf Portfolioebene zu treffen und hilft, eine Balance zwischen riskanten und sicheren Investitionen zu finden.
Durch die Zuordnung von Ressourcen basierend auf der Bewertung der Dimensionen Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke können Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken und nachhaltiges Wachstum sicherstellen.
Vorteile der Verwendung der GE-McKinsey-Matrix
Die Anwendung der GE-McKinsey-Matrix bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
- Objektive Bewertung: Bietet eine strukturierte und datenbasierte Methode zur Bewertung von Geschäftseinheiten.
- Flexibilität: Kann an unterschiedliche Unternehmensarten und Branchen angepasst werden.
- Strategische Klarheit: Unterstützt Führungskräfte dabei, strategische Entscheidungen mit größerer Klarheit zu treffen.
- Effiziente Ressourcenverteilung: Hilft bei der optimalen Allokation knapper Ressourcen.
Herausforderungen und Einschränkungen der GE-McKinsey-Matrix
Trotz ihrer Vorteile gibt es auch Einschränkungen bei der Verwendung der GE-McKinsey-Matrix:
- Komplexität der Bewertung: Die Bewertung der Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke erfordert umfassende Daten und präzise Analyse, was oft zeit- und ressourcenaufwändig ist.
- Subjektivität: Die Interpretation der relevanten Indikatoren kann subjektiv sein und von der Perspektive der Analysten abhängen.
- Dynamische Märkte: Änderungen in Märkten oder Wettbewerbssituationen können die Relevanz der bereits getroffenen Entscheidungen schnell überholen.
Schritte zur Erstellung einer GE-McKinsey-Matrix
- Identifikation der Geschäftsbereiche: Bestimmen Sie die verschiedenen Geschäftseinheiten oder Produktlinien, die analysiert werden sollen.
- Auswahl der Bewertungskriterien: Definieren Sie die Kriterien für Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke, die relevant für Ihr Unternehmen sind.
- Datenanalyse: Sammeln Sie relevante Daten und führen Sie eine Bewertung oder Scoring gestützt auf die ermittelten Kriterien durch.
- Positionierung auf der Matrix: Plotten Sie die Geschäftsbereiche auf der 3x3-Matrix, um zu bestimmen, welche Strategie für jede Einheit geeignet ist.
- Strategieentwicklung: Entwickeln Sie spezifische Strategien basierend auf der Position in der Matrix und setzen Sie diese um.
Zusammenfassung
Die GE-McKinsey-Matrix ist ein leistungsfähiges strategisches Werkzeug, das Unternehmen bei der Analyse und Entscheidungsfindung unterstützt. Durch ihre Anwendung können Unternehmen entsprechende Maßnahmen ergreifen, um ihre Position in einem dynamischen und wettbewerbsintensiven Marktumfeld zu verstärken. Während die Matrix einige Herausforderungen in der praktischen Umsetzung mit sich bringt, bleibt sie eine äußerst wertvolle Methode zur ganzheitlichen Bewertung der strategischen Geschäftseinheiten eines Unternehmens.