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Agile Methoden im Überblick: So funktionieren Scrum, OKRs, Kanban & Co.

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Agile Methoden

Unternehmen wollen und müssen agiler werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben – doch nicht allen gelingt es, das Konzept der Agilität auch tatsächlich erfolgreich in die Praxis umzusetzen und agile Methoden richtig anzuwenden.

Oft scheitern Unternehmen, weil sie den Unterschied zwischen agilen Prinzipien, Techniken und Methoden nicht kennen – und noch dazu nicht wissen, mit welchen agilen Methoden sie ihre Projekte am besten vorantreiben können.

Damit es dir nicht ebenso ergeht, räumen wir in diesem Artikel mit einigen Unklarheiten auf: Wir erklären, was agile Methoden sind, stellen dir zehn agile Arbeitsmethoden im Detail vor und verraten dir darüber hinaus, wie du für dein Unternehmen die passenden agilen Methoden auswählst.

Das erwartet dich:

  • Was ist agiles Arbeiten?
  • Was sind agile Methoden? Definition
  • 10 agile Methoden im Überblick
  • Warum sollten Unternehmen agile Methoden einsetzen?
  • Wie finde ich die passenden agilen Methoden für mein Unternehmen? 4 Tipps
  • Fazit: Mit einem Methodenmix das Maximum herausholen
  • Agile Methoden – FAQ

Was ist agiles Arbeiten?

Bevor wir tiefer in die unterschiedlichen agilen Methoden eintauchen, lohnt sich ein Blick auf die Begriffe „Agilität“ und „agiles Arbeiten“.

Agilität meint ein bestimmtes Mindset, das darauf ausgelegt ist, sich schnell, flexibel und proaktiv an Veränderungen und Herausforderungen im Arbeitsalltag anzupassen.

Agiles Arbeiten beschreibt die Arbeitsweise, die aus diesem Mindset resultiert und auf Flexibilität, stetigem Lernen und Anpassungsfähigkeit beruht. Arbeitsprozesse sollten dabei jederzeit flexibel genug gehalten werden, um sich an veränderte Anforderungen anpassen zu können. Menschen und Interaktionen stehen über Tools und Prozessen. Die Zufriedenheit des Kunden ist das oberste Ziel.

Mehr dazu, was agiles Arbeiten eigentlich ist und welche Vorteile es für Unternehmen hat, kannst du auch in unserem Blog nachlesen.

Was sind agile Methoden? Definition

Agile Methoden sind nun gewissermaßen die Werkzeuge, die es braucht, um Teams und Unternehmen agil zu organisieren. Sie beinhalten Regeln sowie Beschreibungen von Prozessen, die helfen, die abstrakten Prinzipien des Agilen Manifests in die Tat umzusetzen.

Agile Methoden zeichnen sich dadurch aus, dass sie allesamt auf selbstorganisierte Teams setzen, ständige Verbesserung anstreben, hochqualitative Produkte im Fokus haben und nur mit intensiver Kommunikation funktionieren. Außerdem arbeitet man im Rahmen agiler Methoden meistens kooperativ in kleinen und fokussierten Teams sowie iterativ. Das heißt, ein Prozess wird so lange wiederholt, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Dabei wird Kundenfeedback von Anfang an aktiv einbezogen.

Insgesamt sind agile Methoden zwar Regelwerke zur Umsetzung agiler Prinzipien, allerdings setzen sie deutlich mehr auf Eigenverantwortung als auf starre Vorgaben.

Agile Methoden vs. agile Techniken

Agile Methoden sollten dabei auf keinen Fall mit agilen Techniken verwechselt werden.

Während agile Methoden eine grundsätzliche Struktur fürs Ziel-, Strategie- oder Projektmanagement vorgeben, verbergen sich hinter dem Begriff „agile Techniken“ konkrete Praktiken und Verfahren zur Umsetzung von agilen Werten und Prinzipien. Sie helfen dabei, Dinge wie mehr Flexibilität, mehr Eigenverantwortung und ein motivierteres Team auch tatsächlich Realität werden zu lassen.

Beispiele für agile Techniken sind:

  • Task Boards (Übersicht über aktuelle Aufgaben, unterteilt in To-do/in Bearbeitung/erledigt)
  • Daily-Standup-Meetings (tägliche kompakte Meetings zum Status Quo)
  • Definition of Done (klare Kriterien, wann eine Aufgabe als erledigt gilt)
  • User Story (Anforderungen an das Produkt aus Kundensicht beschreiben)
  • Burn-Down-Charts (Visualisierung des Projektfortschritts)

10 agile Methoden im Überblick

Insgesamt gibt es eine Vielzahl an agilen Methoden, die meisten davon sind auf die Softwareentwicklung zugeschnitten. Schließlich stammt das Konzept des agilen Arbeitens ursprünglich aus dieser Branche. Mittlerweile lassen sich viele dieser agilen Methoden aber auch ganz einfach auf andere Projekte übertragen und universell in fast jedem Unternehmen einsetzen.

Doch was genau verbirgt sich hinter Scrum, Kanban & Co.? Das schauen wir uns jetzt einmal genauer an.

Ganz konkret werfen wir einen Blick auf zehn wichtige agile Methoden:

  • Scrum
  • Kanban
  • Scrumban
  • Objectives und Key Results (OKRs)
  • Lean
  • Extreme Programming (XP)
  • Design Thinking
  • Feature-Driven Development (FDD)
  • Dynamic System Development Method (DSDM)
  • Spotify

1. Scrum

Scrum ist die wahrscheinlich am weitesten verbreitete agile Methode. Sie kann sowohl für die Produktentwicklung als auch im Projektmanagement eingesetzt werden und verfolgt einen iterativen Ansatz: Ein Scrum-Team (max. 10 Personen) arbeitet in kurzen Perioden von ein bis vier Wochen, sogenannten Sprints, daran, ein Produkt oder ein Projekt fertigzustellen. Immer wenn ein Sprint abgeschlossen ist, werden die Ergebnisse präsentiert und als Input für den nächsten Sprint verwendet.

Innerhalb eines Scrum-Teams gibt es dabei drei wesentliche Rollen: Product Owner, Entwicklungsteam und Scrum Master. Der Product Owner priorisiert die anstehenden Aufgaben und überlegt sich im Product Backlog, wie ein Produkt oder eine Lösung aussehen könnte. Anschließend übernimmt das Entwicklungsteam die Umsetzung. Der Scrum Master hat die Verantwortung für den gesamten Prozess und coacht das Team während der Sprints.

So funktioniert's:

  • Am Anfang eines Scrum-Projekts steht immer eine Vision, also eine grobe Vorstellung vom Projektergebnis bzw. von einem neuen Produkt.
  • Basierend auf dieser Vision wird in einer User Story alles festgehalten, was das neue Produkt haben oder können soll.
  • Im Product Backlog werden dann alle Teilaufgaben gesammelt, die erledigt werden müssen, um das neue Produkt umzusetzen.
  • Außerdem wird ein Zeitrahmen für das Gesamtprojekt gesetzt und alle Teammitglieder und Experten bekommen vom Scrum Master einen klaren Rahmen für den Projektablauf vorgegeben.
  • Die einzelnen Aufgaben aus dem Product Backlog werden dann peu a peu in Sprints von ein bis vier Wochen umgesetzt.
  • Am Ende jedes Sprints steht eine ausführliche Review, in der der Projektfortschritt überprüft wird.
  • Während der Sprints findet jeden Tag ein Daily Scrum von maximal 15 Minuten statt, in dem die Teams kurz vom Status Quo berichten.
Scrum Framework
Scrum Framework

2. Kanban

Kanban ist eine recht einfache agile Methode, die im Grunde auf einem Post-It-System basiert. Mithilfe von Kanban lassen sich Aufgaben und Prozesse in Unternehmen übersichtlich aufbereiten und visuell darstellen. Diese agile Methode ist universell in den unterschiedlichsten Kontexten einsetzbar.

So funktioniert's:

  • Einzelne Aufgaben werden auf einem Kanban-Board durch farbige Karten (oft Post-Its) dargestellt und in Spalten angeordnet. Ein klassisches Board besteht normalerweise aus drei Spalten (sog. „Swimlanes“): To-do, in Bearbeitung und erledigt. Der Prozess lässt sich aber auch kleinteiliger darstellen.
  • Ist ein Kanban-Prozess einmal aufgesetzt, durchläuft jede Aufgabe im Projekt das Board nach dem Pull-Prinzip.
  • Das bedeutet, Kanban setzt darauf, dass alle Teammitglieder sich anstehende Aufgaben proaktiv aus dem Backlog in ihren eigenen Arbeitsbereich „holen“.
  • Im Board ist dann jederzeit sichtbar, in welchem Bearbeitungsstatus sich die Aufgaben befinden. So lassen sich Bottlenecks schneller visualisieren und identifizieren.
  • Meistens wird dabei auch ein Limit gesetzt, wie viele Aufgaben sich zeitgleich im Status „in Bearbeitung“ befinden dürfen (sog. Work-in-Progress-Limit).
Kanban Board
Kanban Board

3. Scrumban

Agile Methoden lassen sich auch miteinander kombinieren. Ein beliebtes Beispiel dafür ist Scrumban – ein Hybrid aus Scrum und Kanban, der die fixe Struktur von Scrum mit der Flexibilität von Kanban kombiniert.

So funktioniert's:

  • Im Scrumban-Prozess gibt es in der Regel keine Teamhierarchie, also auch keinen Scrum-Master. Das Team verwaltet sich selbst.
  • Es gibt einen Backlog mit Aufgaben, die erledigt werden müssen. Die Teammitglieder ziehen sich die Aufgaben eigenständig aus dem Backlog in ihren eigenen Arbeitsbereich.
  • Dort durchlaufen sie dann die verschiedenen Kanban-Prozessphasen. Wie viele Aufgaben gleichzeitig in Bearbeitung sein können, wird auch hier vorab festgelegt.
  • Ergebnisse werden (anders als bei Scrum) nicht erst am Ende eines Sprints, sondern kontinuierlich bereitgestellt und kontrolliert.

4. Objectives und Key Results (OKRs)

Objectives und Key Results (OKRs) machen Unternehmen auf einer übergeordneten, strategischen Ebene agiler – und zwar mithilfe transparenter, inspirierender Ziele (Objectives), die über alle Ebenen hinweg definiert, von Teams eigenständig umgesetzt und anhand von quantitativen Kennzahlen (Key Results) kontrolliert werden.

So funktioniert's:

  • Qualitative Ziele (Objectives) werden für das gesamte Unternehmen definiert und jeweils mit zwei bis vier quantitativen Ergebniskennzahlen (Key Results) verknüpft.
  • Dabei werden die Vision und Mission des Unternehmens in für die Mitarbeitenden greifbare Ziele übersetzt.
  • Die Teams arbeiten in Iterationen von meistens drei Monaten selbstständig an der Erreichung der definierten OKRs.
  • Ob die Ziele erreicht wurden, wird jeweils über die festgelegten Key Results kontrolliert.
  • Indem OKRs für gewöhnlich quartalsweise definiert und regelmäßig kontrolliert werden, kann man schnell auf Veränderungen reagieren und bei Bedarf nachjustieren.

Du möchtest noch mehr über OKRs erfahren? Wir haben die passende Leseempfehlung für dich: Auf unserem Blog haben wir auch einen kompletten Guide zu OKR, Agile & Scrum zusammengestellt, in dem du alles erfährst, was du über das Zusammenspiel von OKRs und Agilität wissen musst.

OKR Framework
OKR Framework

5. Lean

Mit der Lean-Methode lassen sich Projekte auf das Wesentliche reduzieren und Prozesse verschlanken. Das Ziel: Wertschöpfung ohne Verschwendung. Es soll also mit einem möglichst minimalen Einsatz an Personal, Zeit und Geld der maximale Nutzen für den Kunden entstehen.

So funktioniert's: Lean Management ist weniger eine Methode als eine Unternehmensphilosophie. Zwei zentrale Aspekte von Lean sind (1) Kundenorientierung und (2) Kostensenkung – egal in welchem Bereich. Lean folgt fünf Prinzipien:

  1. Kundenperspektive einnehmen und konkrete Mehrwerte für die Kunden identifizieren
  2. Gesamten Prozess von Start bis Ende (Value Stream) identifizieren
  3. Fluss erzeugen, indem Aktivitäten ohne Mehrwert für das Endprodukt gestrichen werden (Verschwendung vermeiden)
  4. Auf Kundenbedürfnisse reagieren (Pull-Prinzip)
  5. Perfektion anstreben

Die ersten vier Schritte werden dabei so oft zyklisch durchlaufen, bis irgendwann der „perfekte Zustand“ erreicht ist und die Prozesse im Unternehmen ganz und gar darauf ausgerichtet sind, die Bedürfnisse der Kunden optimal zu erfüllen.

6. Extreme Programming (XP)

Extreme Programming (XP) ist eine speziell auf die Softwareentwicklung zugeschnittene agile Methode, die auf flexible Prozesse, schnelle Anpassungsfähigkeit und sehr kurze Entwicklungszeiten setzt. Dabei wird in kurzen, iterativen Zyklen gearbeitet. Kundenwünsche stehen immer im Fokus.

So funktioniert's: XP basiert auf Werten, Prinzipien und Techniken. Die folgenden fünf Werte bilden dabei die Basis: Kommunikation, Einfachheit, Feedback, Mut und Respekt.

Diese Prinzipien verbinden die fünf Werte mit den Techniken:

  • Feedback unmittelbar einzuholen und umzusetzen hat oberste Priorität.
  • Man sollte immer nach Einfachheit streben.
  • Änderungen sollten niemals in großen Paketen, sondern immer inkrementell, in kleinen Schritten, vollzogen werden.
  • Kundenwünsche und Veränderungen sollten positiv angenommen werden.
  • Die Qualität der Arbeit darf an keinem Punkt des Prozesses leiden.

Gearbeitet wird problembasiert und in der Regel in sehr kurzen Zyklen von einem Tag bis zu einer Woche.

Rollen und Aufgaben sind dabei klar verteilt: Die Kunden stehen im Fokus und definieren die Anforderungen. Die Entwicklerinnen und Entwickler gehen auf die Kundenwünsche ein und setzen sie um. Personen aus dem Management treffen strategische Entscheidungen und analysieren den Projektfortschritt. Außerdem koordinieren sie die Kommunikation zwischen Kunden sowie Entwicklerinnen und Entwicklern. Eine meist externe coachende Person begleitet das Team zudem methodisch und sorgt dafür, dass alle im Team die XP-Richtlinien kennen und umsetzen.

7. Design Thinking

Beim Design Thinking stehen kreative Problemlösungen und innovative Ideen im Vordergrund. Sogenannte Design Sprints werden in vielen größeren Unternehmen, wie beispielsweise bei Google, eingesetzt, wenn es darum geht, Ideen für neue Produkte zu finden oder Herausforderungen innovativ zu meistern. Die Design Sprints sind dabei streng genommen eher ein Workshop-Format als eine agile Methode – trotzdem gehören sie unbedingt auf diese Liste.

So funktioniert's: Ein Design Sprint dauert normalerweise fünf Tage und ist schon nach einer Iteration beendet. In diesen fünf Tagen durchläuft ein interdisziplinäres Team einmal alle sechs Schritte des Design Thinking-Prozesses:

  1. Das Problem wird definiert und verstanden.
  2. Die Prioritäten der Kunden werden analysiert und verinnerlicht.
  3. Der konzeptionelle Rahmen wird definiert.
  4. Lösungen werden innerhalb dieses Rahmens entwickelt und skizziert.
  5. Die besten Ideen werden modelliert.
  6. Prototypen dieser Ideen werden den Kunden präsentiert.

Mit dem Feedback des Kunden zu diesen Prototypen schließt sich dann der Kreis des Design Thinking – die weitere Umsetzung erfolgt dann meistens mit agilen Methoden wie Scrum oder Kanban.

8. Feature-Driven Development (FDD)

Feature-Driven Development (FDD) ist ein agiles Framework, das sich stark auf Funktionen ausrichtet und viel Zeit für Entwurf und Entwicklung vorsieht. Features im FDD-Kontext sind aber nicht unbedingt Produktfeatures im üblichen Sinne – stattdessen sind sie eher mit den User Stories in Scrum vergleichbar.

So funktioniert's:

FDD ist im Grunde ein fünfstufiger Entwicklungsprozess, der einmal bzw. bei Bedarf auch mehrfach komplett durchlaufen wird:

  • Gesamtmodell entwickeln
  • Feature-Liste erstellen
  • Nach Features planen
  • Nach Features entwerfen
  • Nach Features umsetzen

Agil ist FDD insofern, als dass der Schwerpunkt ganz klar auf den Bedürfnissen der Kunden bzw. Endverbrauchenden liegt und so lange kleinteilig an einem Feature nach dem anderen gearbeitet wird, bis alle Anforderungen an ein Produkt oder Projekt erfüllt sind.

9. Dynamic System Development Method (DSDM)

Die Dynamic System Development Method (DSDM) gehört zu den ersten agilen Methoden und wurde ursprünglich eigens für die Softwareentwicklung aufgesetzt. Die Methode funktioniert iterativ und basiert darauf, Nutzerinnen und Nutzer von Anfang an in ein Projekt einzubeziehen, Teams autonom arbeiten zu lassen, regelmäßig Ergebnisse und Berichte zum Status Quo zu liefern, kontinuierliche Tests durchzuführen und innerhalb des Teams eng zusammenzuarbeiten.

So funktioniert's: Wird nach der DSDM-Methode gearbeitet, durchläuft man in der Regel sieben Phasen:

  1. Vorprojekt (Vision und Ziele festlegen)
  2. Durchführbarkeit (kontrollieren, ob Ziele tatsächlich erreicht werden können)
  3. Grundlagen (Lösungen und Methoden bestimmen)
  4. Exploration (Prioritäten setzen)
  5. Entwicklung (inkrementelles Product Development)
  6. Umsetzung (jede Iteration des Projekt/Produkts implementieren)
  7. Nachbereitung (Nutzen bewerten)

10. Spotify

Das Spotify-Modell stammt aus Schweden und wurde vom gleichnamigen Musikdienst entwickelt. Es kann dazu verwendet werden, ganze Unternehmen oder Bereiche zu organisieren.

So funktioniert's:

  • Ein großes Team wird in viele kleinere, interdisziplinäre Einheiten aufgeteilt – sogenannte Squads, die wiederum Teil eines Tribes sind.
  • Zusätzlich sind die Mitarbeitenden über Chapter fachlich und funktional organisiert.
  • Das heißt, Mitarbeitende haben in ihrem Chapter eine fachliche Heimat (entspricht z. B. der Marketing-Abteilung) während sie ihrer täglichen Arbeit nachgehen und in Squads interdisziplinär an verschiedenen Projekten arbeiten.
  • Zusätzlich bietet die Spotify-Methode Raum für freiwillige Communities, sogenannte Guilds, in denen Mitarbeitende zu Themen ihrer Wahl in Kontakt bleiben können.
Spotify Modell
Spotify Modell

Warum sollten Unternehmen agile Methoden einsetzen?

Wie du siehst, gibt es zahlreiche Wege, im Arbeitsalltag agiler zu werden. Doch warum braucht es diese Modelle überhaupt? Die Antwort ist simpel: Trends entwickeln sich heutzutage immer schneller, unvorhergesehene Änderungen sind eher die Regel als die Ausnahme und Anpassungsfähigkeit ist für Organisationen eine absolute Grundvoraussetzung, um im Rennen zu bleiben.

Außerdem bedeutet agiles Projektmanagement, gemeinsam auf ein Ziel hinzuarbeiten, eine Vision zu verfolgen – und endlich wieder das in den Fokus zu rücken, worauf es wirklich ankommt: die Bedürfnisse der Kunden.

Wie finde ich die passenden agilen Methoden für mein Unternehmen? 4 Tipps

Du fragst dich jetzt vielleicht, wie du aus dieser Fülle an agilen Methoden die richtige für dich und dein Business herausfinden sollst. Dabei ist tatsächlich Vorsicht geboten: Nicht jede Methode eignet sich gleich gut für jeden Zweck. Agile Methoden passen nicht in jedes Umfeld und nicht jede Aufgabe muss unbedingt im Team bearbeitet werden.

Agile Methoden sind vor allem dann sinnvoll, wenn man es mit komplexen Umfeldern und Aufgaben zu tun hat. Die sogenannte Stacey Matrix kann helfen, das eigene Vorhaben einzuordnen: Wenn du weder die Anforderungen an die Umsetzung eines Vorhabens genau definieren kannst, noch den genauen Weg zur Lösung kennst, bringen dich agile Methoden sehr wahrscheinlich weiter.

Stacey Matrix
Stacey Matrix

Agile Methoden sind also kein Allheilmittel.

In der Produktentwicklung, im Marketing, bei strategischen Projekten und in der Ressourcenplanung beispielsweise kann gut agil gearbeitet werden – in Bereichen mit (einfachen) Routineaufgaben wie im Einkauf, bei der Kundenbetreuung oder in der Buchhaltung können agile Methoden oft weniger passend sein.

Grundsätzlich gilt: Du solltest ein paar Punkte kritisch hinterfragen, bevor du anfängst agil zu arbeiten – und nicht einfach blind den Trends folgen.

1. Checke deine Vision, Mission und Unternehmenswerte.

Frage dich im ersten Schritt, ob deine Unternehmenskultur überhaupt auf agiles Projektmanagement ausgelegt ist. Passt die Fehlerkultur, die du für dein Team etabliert hast, zur Philosophie des kontinuierlichen Lernens? Wird offenes Feedback praktiziert? Wie sieht dein Führungsstil aktuell aus? Gewährst du deinen Mitarbeitenden genug Freiraum für eigenverantwortliches Arbeiten und Selbstorganisation? Nur wenn Mindset und Unternehmenskultur passen, kannst du langfristig erfolgreich agil arbeiten.

2. Frage dich, welches Problem du lösen willst.

Um zu entscheiden, mit welcher agilen Methode du arbeiten möchtest, solltest du wissen, was genau du dir davon versprichst. Welches Problem willst du lösen? Und wie komplex ist das Problem? Agile Methoden funktionieren am besten, wenn sie die Lösung für ein konkretes Problem sind und nicht nur zum Selbstzweck implementiert werden.

3. Verstehe die Anforderungen.

Nicht jedes Modell passt zu jeder Art von Projekt und Arbeit. Wirf deshalb einen sehr genauen Blick auf den Kontext, in dem du agile Methoden implementieren möchtest. Was wollen deine Kunden? Wie sehen die Anforderungen aus? Können Aufgaben autonom geplant werden oder werden sie, wie z. B. im Servicebereich, laufend von außen an dich herangetragen? In welcher Phase im Produktlebenszyklus befindet sich das Produkt? Soll etwas neu entwickelt werden oder gilt es, bestehende Prozesse zu optimieren? Erst wenn du die Anforderungen ganz genau kennst, kannst du wirklich bestimmen, welche agilen Ansätze dazu passen.

4. Bleib am Ball, nobody's perfect.

Ist die Entscheidung für eine oder mehrere agile Methoden gefallen, solltest du unbedingt dranbleiben und auf den Prozess vertrauen – auch dann, wenn zu Beginn vielleicht noch nicht alles hundertprozentig glatt läuft. Im Kern basieren alle agilen Methoden auf der Idee der kontinuierlichen Verbesserung. Das heißt, auch nach einem holprigen Start kannst du darauf setzen, dass es immer besser wird, indem du kontinuierlich deine Fortschritte reflektierst und die Zusammenarbeit Stück für Stück optimierst.

Fazit: Mit einem Methodenmix das Maximum herausholen

Unter dem Strich sind agile Methoden vielseitig, flexibel und meistens leicht anwendbar. Entsprechend setzen sie sich in der Arbeitswelt mehr und mehr durch. Die Wahrheit über agile Methoden ist außerdem: Es gibt nicht das eine ideale Framework.

Die optimale Lösung für dich und dein Business liegt irgendwo in der goldenen Mitte – zwischen Scrum und Kanban, Design Thinking und Lean, OKRs und Scrum. Die Kunst bei der Arbeit mit agilen Methoden besteht darin, die richtige Methode zur richtigen Zeit für den richtigen Zweck zu finden – und das agile Mindset tief in der DNA deiner Firma zu verankern.

Agile Methoden – FAQ

Was für agile Methoden gibt es?

Es gibt viele verschiedene agile Methoden. Einige Beispiele sind Scrum, Kanban, OKRs, Lean, Design Thinking und Extreme Programming.

Welche agile Methode ist die richtige?

Welche agile Methode die richtige für dein Unternehmen ist, hängt davon ab, was du dir vom Einsatz agiler Methoden versprichst und welche Art von Projekten du damit umsetzen möchtest. Manchmal kann auch eine Kombination aus zwei agilen Methoden, beispielsweise Scrum und OKRs, die richtige Wahl sein.

Was bedeutet es, agil zu sein?

Agil zu sein bedeutet für Unternehmen, schnell, flexibel und proaktiv auf Veränderungen im Arbeitsalltag reagieren zu können und die Bedürfnisse der Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. Außerdem heißt es, kontinuierlich zu lernen und auf selbstorganisierte Teams zu setzen.

Wann ist agiles Arbeiten sinnvoll?

Agiles Arbeiten ist immer dann sinnvoll, wenn man als Unternehmen mit komplexen Anforderungen konfrontiert ist oder in einem sich schnell wandelnden Markt operiert.

Warum sind agile Methoden wichtig?

Agile Methoden können Unternehmen helfen, wettbewerbsfähig zu bleiben, Projekte effizienter zu planen und umzusetzen, Fehler zu vermeiden, Mitarbeiter zu motivieren sowie Abläufe effizienter zu gestalten.

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