Agiles Mindset: 5 Schritte, um als Organisation agiler zu werden

Dec 9, 2022
13 Minuten Lesezeit
Agiles Mindset
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Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von agilen Arbeitsformen und Frameworks. Basis dafür ist ein agiles Mindset. Was genau sich dahinter verbirgt und was es braucht, um als Unternehmen ein agiles Mindset zu entwickeln, erklären wir in diesem Artikel.

Das erwartet dich:

  • Was ist ein agiles Mindset? Definition
  • Warum ist ein agiles Mindset wichtig?
  • Agil werden ohne agiles Mindset – geht das überhaupt?
  • Als Unternehmen ein agiles Mindset entwickeln – Tipps für Organisationen
  • Praxischeck: Woran erkennen Unternehmen, ob sie ein agiles Mindset haben?
  • Fazit: Doing agile vs. being agile – eine Frage des Mindsets
  • Agiles Mindset – FAQ

Was ist ein agiles Mindset? Definition

Der Begriff „Mindset“ lässt sich auf viele verschiedene Arten übersetzen: als Denkweise, Einstellung, Haltung, Mentalität oder Lebensphilosophie. Schaut man sich diese Auflistung an, wird klar, worum es beim Mindset geht: um die Sichtweise eines Menschen (oder Unternehmens) auf die Welt.

Es gibt dabei viele unterschiedliche Möglichkeiten, die Welt wahrzunehmen. Ein agiles Mindset (engl. „agile mindset“) ist flexibel und anpassungsfähig. Menschen (und Unternehmen) mit einem agilen Mindset sind in der Lage, schnell auf Veränderungen zu reagieren, stellen sich Herausforderungen, reflektieren ihre Handlungen und lernen stetig dazu.

Zusammengefasst ist ein agiles Mindset also eine Denkweise oder Haltung, die dazu führt, dass einzelne Menschen oder auch ganze Unternehmen ein agiles Werteverständnis haben und daraus resultierend agil handeln.

Ein agiles Mindset sorgt dafür, dass Agilität erfolgreich gelebt wird. Es ist damit das unsichtbare Fundament jeder wirklich agilen Organisation.

Werte und Prinzipien des agilen Mindsets

Das Werteverständnis, das aus einem agilen Mindset resultiert, ist im sogenannten „Agile Manifest“ in Form von zwölf Prinzipien und vier Leitsätzen zusammengefasst. Obwohl diese ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammen, lassen sie sich auf fast jedes Unternehmen anpassen und übertragen.

💡 Mehr Infos rund um die Prinzipien und Leitsätze des agilen Manifests findest du im Artikel „Agiles Arbeiten: Was ist das eigentlich?“.

Diese sieben Prinzipien aus dem agilen Manifest sind besonders eng mit einem agilen Mindset verknüpft:

  • Selbstorganisation
  • Kommunikation und Feedback
  • Klare, gemeinsame Ziele und Leitbilder
  • Anpassungsfähigkeit
  • Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt
  • Kollaboration
  • Lernen aus Fehlern

Zentrale Elemente eines agilen Mindsets

Grundsätzlich wird ein agiles Mindset auf mehreren Ebenen sichtbar: Agilität bewegt sich im Spannungsfeld von Menschen und Arbeit. Gleichzeitig ist es eine Frage der Perspektive auf eine bestimmte Situation. Konkret unterscheidet man zwischen Selbstbild und Fremdbild.

Dadurch entstehen insgesamt vier Felder, in denen ein agiles Mindset greifbar und von einer nicht agilen Haltung abgrenzbar wird:

  • Selbstbild im Alltag: Wie sehe ich mich selbst?
  • Selbstbild im Beruf: Wie sehe ich mein Arbeits-Ich?
  • Fremdbild im Alltag: Wie ist meine Haltung zu anderen Menschen?
  • Fremdbild im Beruf: Wie ist meine allgemeine Haltung Arbeit gegenüber?
Agiles Mindset Selbstbild Fremdbild
Selbstbild und Fremdbild (Quelle: In Anlehnung an me-company.de)

Wirft man nun einen genaueren Blick in die einzelnen Felder, lassen sich die folgenden Elemente als zentral für eine agile Denkweise identifizieren:

  • 🌱 Growth Mindset: Agilität braucht die Bereitschaft, sich zu verändern, Neues zu lernen und Fehler zu akzeptieren. Wer sich immer nur innerhalb der eigenen Komfortzone bewegt und Kritik aus dem Weg geht (Fixed Mindset), ist nicht agil.
  • Selbstverwirklichung: Die Basis für Agilität sind Menschen, die intrinsisch motiviert, verantwortungsvoll und kreativ denken und handeln. Micromanagement, Kontrolle und Druck haben im agilen Mindset keinen Platz.
  • 🛃 Kundenzentriertes Denken: Menschen mit einem agilen Mindset setzen ihre eigene Schaffenskraft in erster Linie dafür ein, Mehrwert zu stiften – im Unternehmenskontext für die Kundinnen und Kunden.
  • 💭 Sinn: Wer agil denkt und handelt, betrachtet Arbeit als sinnvolle Beschäftigung und erkennt beispielsweise, welche gesellschaftliche Verantwortung mit einem Job einhergeht. Es geht um mehr, als nur Geld verdienen – ob für einen selbst oder für das Unternehmen, in dem man arbeitet.

Warum ist ein agiles Mindset wichtig?

Ein agiles Mindset ist aus vielen Gründen wichtig – egal ob für Firmen oder Einzelpersonen, beim Projektmanagement oder bei der persönlichen Entwicklung, für Führungskräfte oder Mitarbeitende.

Mitarbeitende können Herausforderungen besser meistern

Der Arbeitsalltag ist heute mehr denn je voller unvorhergesehener Veränderungen und Herausforderungen. Menschen mit einem agilen Mindset sind in der Lage, diese zu meistern.

Sie können beispielsweise

  • gut auf Veränderungen reagieren, statt in Schockstarre zu verfallen,
  • verschiedene Perspektiven einnehmen,
  • kreative Lösungen finden,
  • Konflikte lösen und Kritik als Chance zum Lernen annehmen,
  • intrinsisch motiviert und selbstorganisiert arbeiten,
  • Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen.

Mitarbeitende mit einem agilen Mindset sind unter dem Strich also tendenziell offen gegenüber Fehlern, sehen keine Aufgabe als unlösbar an, möchten sich konstant weiterentwickeln und richten ihren Fokus stets auf Wachstum. Diese Kompetenzen machen sie für ein Team besonders wertvoll und erleichtern den Arbeitsalltag.

Unternehmen werden flexibler und innovativer

In unserer heutigen VUCA-Arbeitswelt ist ein agiles Mindset aber auch eine grundlegende Voraussetzung für Unternehmen, um gegen Wettbewerber zu bestehen und konkurrenzfähig zu bleiben. Werden Entwicklungen verschlafen und Chancen nicht erkannt, bleibt man ansonsten schnell hinter der Konkurrenz zurück und gerät in Vergessenheit.

Mit einem agilen Mindset werden Organisationen

  • entscheidungsfähiger,
  • vielfältiger und
  • flexibler.

Dadurch, dass in agilen Organisationen ein höheres Maß an Selbstbestimmung herrscht, steigt oft auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und die Bindung an die Firma wird enger.

Zuletzt impliziert ein agiles Mindset auch, dass die Mitarbeitenden gut mit Veränderungen umgehen können. Das heißt, Neuerungen sind in Firmen mit einer agilen Belegschaft in der Regel leichter umzusetzen. Dadurch wird der Weg frei für innovative und visionäre Geschäftsideen.

💡 Tipp: Wer mehr darüber erfahren möchte, welche Vorteile Agilität für Unternehmen hat und was eine agile Organisation ausmacht, sollte auch unseren Artikel zum Thema „Agile Organisation: Vorteile, Merkmale und Methoden“ lesen.

Agil werden ohne agiles Mindset – geht das überhaupt?

Ohne das richtige Mindset kommt man als Unternehmen mit der agilen Transformation nicht besonders weit. Wer sich einfach nur ein agiles Framework, wie beispielsweise Scrum, Design Thinking oder OKRs, aussucht und die bei diesen agilen Methoden mitgelieferten Tools anwendet, ist damit noch lange nicht agil.

Denn: Agile Frameworks, Tools und Managementmethoden funktionieren nur, wenn im Unternehmen eine Kultur herrscht und alle Mitarbeitenden eine innere Haltung einnehmen, die die Umsetzung zulässt und unterstützt.

Das agile Mindset macht also den Unterschied zwischen „doing agile“ und „being agile“.

Doing Agile vs Being Agile
Doing Agile vs. Being Agile

Die 3 größten Missverständnisse zum agilen Mindset

Weil das agile Mindset etwas ist, das von außen nicht sofort ersichtlich und nur schwer greifbar ist, kommt es in der Praxis immer wieder zu Missverständnissen:

  • Das agile Mindset wird mit agilen Werten und Prinzipien gleichgesetzt. Tatsächlich handelt es sich um unterschiedliche Ebenen: Mindset definiert Werte, Werte führen zu Prinzipien und Prinzipien definieren Verhalten.
  • Ein agiles Mindset entsteht von allein. Oft erwartet eine Organisation von ihren Mitarbeitenden „mehr Agilität“ – ohne sich gleichzeitig selbst zu verändern und die nötigen Strukturen, Prozesse und Ressourcen bereitzustellen. Umdenken muss immer auf allen Ebenen stattfinden, damit es langfristig funktioniert.
  • Mindsets lassen sich schnell verändern. Diese Annahme ist schlichtweg falsch. Firmen, die kurzfristige Ergebnisse erwarten, wenn es um die agilen Mindsets ihrer Mitarbeitenden geht, werden eher früher als später enttäuscht sein, dass sich die Dinge nur langsam ändern. Ein Mindset bildet sich immer über die Zeit, Tag für Tag im „daily doing“. Lernprozesse im Gehirn lassen sich nicht durch Druck beschleunigen.
Agiles Mindset Ebenen

Als Unternehmen ein agiles Mindset entwickeln

Die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung unserer Arbeitswelt sorgt dafür, dass in vielen Unternehmen aktuell ein Paradigmenwechsel stattfindet. Die Art und Weise, wie Organisationen arbeiten, ändert sich beziehungsweise muss sich ändern, um mit den Entwicklungen mitzuhalten.

Die Basis dafür ist ein agiles Mindset, das in der Unternehmenskultur verankert ist und das Denken und Handeln auf allen Ebenen des Unternehmens prägt.

Doch wie genau gelingt es Organisationen, ein solches Mindset zu entwickeln und Agilität zum Alltag zu machen?

Die 5 Eigenschaften agiler Organisationen

Der Schlüssel zum Erfolg liegt laut der Unternehmensberatung McKinsey in der richtigen Mischung aus Dynamik und Stabilität: Agile Organisationen schaffen durch einen sogenannten „Mindset Shift“ stabile Grundelemente, die sich langsam weiterentwickeln, während sie gleichzeitig sicherstellen, dass sie dynamisch handeln und sich schnell an neue Herausforderungen und Chancen anpassen können.

Kurz gesagt: Sie denken und handeln wie ein lebendiger Organismus und nicht wie zuvor streng hierarchiegetrieben und spezialisiert wie gut geölte Maschinen.

Agile Organisation
Agile Organisation (Quelle: In Anlehnung an McKinsey)

Die fünf Grundelemente agiler Organisationen, an denen Firmen, die agiler werden möchten, arbeiten können, sind:

  • ♟️ Strategie: Es sollte ein klares Leitbild und Ziel für die gesamte Organisation vorhanden sein.
  • 🔄 Strukturen: Ein Netz aus befähigten Teams sollte gemeinsam auf dieses Ziel hinarbeiten.
  • ⚙️ Prozesse: Der Arbeitsalltag sollte so strukturiert sein, dass schnelle Entscheidungen und Lernprozesse möglich sind.
  • 🧑 Menschen: Das Team sollte aus dynamischen und leidenschaftlichen Mitarbeitenden bestehen.
  • 💻 Technologien: Zukunftsfähige Technologien sollten nahtlos in das Unternehmen integriert sein.

Echte Agilität entsteht dabei nur dann, wenn alle fünf Elemente in einer Organisation vorhanden und sinnvoll miteinander verknüpft sind.

Eigenschaften agiler Organisatione
Eigenschaften agiler Organisationen (Quelle: In Anlehnung an McKinsey)

Altes vs. neues Mindset: 5 Schritte für mehr Agilität

Um sich als Organisation agil aufzustellen und sich diese zentralen Eigenschaften Schritt für Schritt anzueignen, ist ein Umdenken nötig – und zwar auf allen Ebenen. Gelingt dieses Umdenken in allen fünf Bereichen, entsteht eine Organisation mit einem agilen Mindset.

1. Strategie: Ein Leitbild für die ganze Organisation

Das Ziel im Bereich Strategie ist eine Veränderung der Denkweise von „Wir sind erfolgreich, weil wir für unsere Shareholder Werte von Wettbewerbern, Kunden und Lieferanten abschöpfen.“ hin zu diesem Gedanken:

Wir nutzen alle Möglichkeiten und Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen, um gemeinsam mit und für unsere Stakeholder Mehrwert zu schaffen.

💡 So funktioniert’s:

Wer als Unternehmen agil werden möchte, sollte zwei Dinge überdenken: für wen man Mehrwert kreieren möchte und wie man das tut. Die Ergebnisse dieser Überlegungen sollten in einem Leitbild, einer gemeinsamen Vision, festgehalten werden – und zwar so, dass alle Mitarbeitenden sie verstehen.

Der Fokus im Arbeitsalltag einer agilen Organisation sollte immer darauf liegen, die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen. Das gelingt, indem man laufend Feedback von allen relevanten Stakeholdern einholt und dieses in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen einbezieht.

2. Strukturen: Ein Netz aus autonomen Teams

Um innerhalb einer Organisation ein Netz aus befähigten Teams aufzubauen, braucht es ein Umdenken von „Menschen brauchen Führung, sonst wissen sie nicht, was sie tun sollen. Sie kümmern sich nur um sich selbst und es herrscht Chaos.“ hin zu:

Mitarbeitende sind hochmotiviert, helfen einander und liefern außergewöhnliche Ergebnisse, wenn man ihnen Verantwortung überträgt.

💡 So funktioniert’s:

Statt starrer Hierarchien setzen agile Organisationen auf flache Strukturen und ein flexibles, skalierbares Netzwerk aus autonomen Teams. Dieses Netzwerk aufzubauen, zu pflegen und dafür zu sorgen, dass die Zusammenarbeit funktioniert, ist Aufgabe der Führungskräfte.

Innerhalb dieses Netzwerks sollten alle Mitarbeitenden klare Rollen und Verantwortlichkeiten haben. Sie sollten außerdem befähigt werden, im Tagesgeschäft selbst Entscheidungen zu treffen. So können sie sich ganz darauf konzentrieren, ihre Aufgaben zu erledigen, statt Zeit und Energie durch unklare, doppelte Zuständigkeiten zu verschwenden oder darauf zu warten, dass Vorgesetzte jede Kleinigkeit genehmigen.

3. Prozesse: Schnelle Entscheidungen und Lernprozesse

Was die Prozesse betrifft, sollten sich die Mitarbeitenden innerhalb einer agilen Organisation von dem Gedanken „Das Top-Management muss detailliert festlegen, was wir erreichen möchten und wie genau wir mit minimalem Risiko dorthin kommen.“ lösen und stattdessen zu folgender Denkweise finden:

In einem Umfeld, das sich ständig weiterentwickelt, ist man am erfolgreichsten, wenn man Unsicherheit in Kauf nimmt und neue Ideen so schnell und effektiv wie möglich testet.

💡 So funktioniert’s:

Unternehmen mit einem agilen Mindset arbeiten in schnellen Zyklen und experimentieren mit neuen Ansätzen. Statt wochen- oder monatelang am perfekten Produkt zu feilen, entwickeln sie eine erste Version eines Produkts oder einer Leistung, die dann, basierend auf dem direkten Feedback der Zielgruppe, kontinuierlich weiterentwickelt und optimiert wird.

Voraussetzung dafür ist, dass alle Mitarbeitenden offen und transparent kommunizieren und Informationen weitergeben. Wissen darf nicht in Silos zurückgehalten werden, alle sollten schnell und einfach auf die Informationen zugreifen können, die sie benötigen, um ihre Aufgaben zu erfüllen.

Kontinuierliches Lernen, egal ob aus eigenen oder fremden Erfolgen und Misserfolgen, sollte fester Bestandteil des Arbeitsalltags sein. Individuelle Arbeitsweisen sollten ebenso laufend optimiert werden wie die Prozesse im Unternehmen.

4. Menschen: Dynamische und leidenschaftliche Mitarbeitende

Auf menschlicher Ebene geht es vor allem darum, die Art und Weise, wie Führung wahrgenommen wird, zu verändern. Statt „Führungskräfte müssen ihre Mitarbeitenden kontrollieren und lenken, indem sie ihnen Aufgaben vorgeben, da wir sonst nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen.“ sollte es heißen:

Gute Führungskräfte befähigen ihre Mitarbeitenden, Verantwortung zu übernehmen und vertrauen darauf, dass sie die gemeinsame Vision vorantreiben.

💡 So funktioniert’s:

Agile Organisationen stellen Menschen in den Mittelpunkt, binden alle Mitarbeitenden ein und befähigen sie, schnell, kooperativ und effektiv Mehrwert zu schaffen. Chefinnen und Chefs haben dabei die Aufgabe, ihre Mitarbeitenden zu fördern, zu entwickeln und eine Kultur zu schaffen, in der sie ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Statt zu planen, delegieren und kontrollieren, nehmen sie eine coachende, unterstützende Rolle ein, motivieren ihr Team und gehen mit gutem Beispiel voran.

5. Technologie: Technologien der Zukunft

Zu guter Letzt sollte sich für echte Agilität auch die Sicht auf den Einsatz von Technologien verändern. Statt „Technologie unterstützt mit Diensten, Plattformen oder Werkzeugen, und zwar in Abhängigkeit von Prioritäten, Ressourcen und Budget.“ sollte folgender Gedanke in den Köpfen verankert sein:

Technologie ist nahtlos ins Unternehmen integriert und essenziell, um Mehrwert zu schaffen und schnell auf die Bedürfnisse der Stakeholder reagieren zu können.

💡 So funktioniert’s:

Um Produkte und Dienstleistungen anbieten zu können, die den sich rasant verändernden Kunden- und Wettbewerbsbedingungen gerecht werden, braucht es Technologien, Systeme und Tools, die diesen neuen Herausforderungen gewachsen sind. Das können beispielsweise Cloud-basierte Speicherdienste oder neue Tools für ortsunabhängige Echtzeit-Kommunikation und fürs Projektmanagement sein.

Praxischeck: Woran erkennen Unternehmen, ob sie ein agiles Mindset haben?

Nachdem nun klar ist, was es braucht, um als Unternehmen ein agiles Mindset zu entwickeln, bleibt noch die Frage, woran Organisationen erkennen, ob sie am Ziel angekommen sind.

Als Hilfsmittel haben wir einige Fragen zusammengestellt, die helfen, kritisch zu hinterfragen, ob in einem Unternehmen ein agiles Mindset herrscht:

  • Gibt es eine klare, gemeinsame Vision?
  • Stehen die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden tagtäglich und bei jeder Entscheidung im Fokus?
  • Werden bestehende Strukturen in Frage gestellt?
  • Sind alte Hierarchien wirklich aufgelöst? Werden z. B. Entscheidungen von allen im Team mitgetragen und nicht nur von Meinungsführenden vorgegeben?
  • Werden Fehler als Chance zum Lernen genutzt statt verurteilt?
  • Werden Erfolge gefeiert und als Inspirationsquelle gesehen?
  • Übernehmen alle Mitarbeitenden die Verantwortung für ihren Aufgabenbereich?
  • Werden Feedback und Kritik regelmäßig eingefordert?
  • Werden Herausforderungen wirklich als Chance gesehen?
  • Herrscht im Team eine vertrauensvolle, wertschätzende Arbeitsatmosphäre?
  • Werden Aufgaben projektbezogen oder immer noch von Tag zu Tag verteilt?
  • Werden z. B. in Meetings kreative Ideen und Lösungen gerne gehört?
  • Werden Wissen und Erfahrungen im Team von allen offen geteilt und weitergegeben?

Fazit: Doing agile vs. being agile – eine Frage des Mindsets

Zusammengefasst ist ein agiles Mindset das Fundament für Agilität. Es wird auf mehreren Ebenen sichtbar und bewegt sich immer im Spannungsfeld zwischen Alltag und Beruf, zwischen Selbstbild und Fremdbild.

Die Antwort auf die Frage, ob ein Unternehmen wirklich agil ist oder nur agil arbeitet, hängt davon ab, ob der Agilitätsgedanke nicht nur in neuen, agilen Arbeitsmethoden sichtbar, sondern auch im individuellen Mindset der Mitarbeitenden angekommen ist. Es reicht also nicht aus, einfach ein agiles Framework einzuführen und von den Mitarbeitenden zu verlangen, ab sofort „agil zu arbeiten“.

Agil zu werden als Unternehmen erfordert zusätzlich einen grundlegenden „Mindset Shift“. Alte Denkweisen müssen über Bord geworfen und neue durch stetige Anwendung im Arbeitsalltag verankert werden. Unternehmen können sich dabei an den fünf Eigenschaften agiler Organisationen „entlanghangeln“ und nach und nach die passenden agilen Praktiken einführen, um das neue, agile Denken zu festigen. Wenn diese Basis vorhanden ist, kann die agile Transformation gelingen und agile Methoden wie Objectives und Key Results können ihr volles Potenzial entfalten.

Agiles Mindset – FAQ

Was gehört zu einem agilen Mindset?

Die wichtigsten Bestandteile eines agilen Mindsets sind Flexibilität und Anpassbarkeit. Menschen mit einem agilen Mindset reagieren schnell auf Veränderungen, sehen Herausforderungen als Chance und lernen stetig dazu.

Was ist agiles Verhalten?

Agiles Verhalten zeigt sich in Aktionen, die auf die Außenwelt gerichtet sind. Die Basis für agiles Verhalten ist ein agiles Mindset. Eine innovative Lösung für ein Problem zu finden, statt auf etablierte Methoden zurückzugreifen, ist beispielsweise agiles Verhalten.

Wie gelingt es, ein agiles Mindset zu entwickeln?

Um ein agiles Mindset zu entwickeln, sollte man zuerst alte Denkweisen und Verhaltensmuster hinterfragen und dann gezielt die Bereiche, die in Sachen Agilität noch nicht ausgeprägt genug sind, trainieren. Ein agiles Mindset entwickelt sich dabei nicht von heute auf morgen, sondern schrittweise mit der Zeit.

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