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Die 10 besten OKR Bücher für Beginner und Fortgeschrittene

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Die 10 besten OKR Bücher

OKR Bücher sind der perfekte Start für Anfänger, um sich mit dem Thema, der Entstehungsgeschichte und den Begrifflichkeiten vertraut zu machen. Aber auch für Fortgeschrittene, die sich Expertenwissen aneignen wollen, gibt es eine Reihe von OKR Büchern, die tiefer in die Materie einsteigen. Im Folgenden findest du eine Auswahl der derzeit besten OKR Bücher für unterschiedliche Anwendungsfälle.

1. „Measure What Matters“ von John Doerr

OKR Buch Measure What Matters

John Doerr wird auch als "Ziehvater von OKRs" bezeichnet, da er die Methode damals als Berater und Investor bei Google einführte und damit maßgeblich zur Popularität von OKRs beigetragen hat. Doerr selbst hat die OKR Methode von dem Begründer der OKRs und ehemaligen Intel CEO, Andy Grove, gelernt.

Aus diesem Grund wird Measure What Matters oft als OKR-Einstiegsbuch empfohlen, wenn man sich das erste Mal mit OKRs auseinandersetzen möchte.

Im ersten Teil des Buches bietet Doerr einen Überblick über die Entstehungsgeschichte und die wesentlichen Vorteile der OKR Methode, welche er an echten Fallbeispielen (wie z.B. Intel, Google, der Bill Gates Foundation oder dem Sänger Bono) illustriert.

In der zweiten Hälfte des Buches gibt Doerr einen Ausblick, wohin sich die Welt der Arbeit in Zukunft bewegen wird. Hierbei stellt er das Instrument CFRs (Conversations, Feedback, Recognition) vor, welches in Kombination mit der OKR Methode das Fundament eines kontinuierlichen Performance Managements bildet. Er erklärt ferner, wie das kontinuierliche Performance Management veraltete Methoden wie jährliche Zielvereinbarungen und Mitarbeitergespräche ablöse und veranschaulicht dies am Beispiel vom Softwareunternehmen Adobe.

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Um in das Thema einzusteigen und vom "Ziehvater der OKRs" höchstpersönlich zu lernen, ist das Buch uneingeschränkt zu empfehlen. Insbesondere durch Doerrs Nähe zu Intel und Google wird eine atmosphärische Dichte erzeugt, die nur ein "Zeitzeuge der ersten Stunde" vermitteln kann. Wer jedoch direkt umsetzbare Praxistipps, wie z.B. das richtige Formulieren von OKRs, erwartet, wird enttäuscht. Darüber hinaus entsprechen manche der OKR Beispiele aus dem Buch auch nicht "guter Praxis", sodass man sich nicht blind an diesen orientieren sollte. Hier sind andere Bücher und Ressourcen geeigneter.

2. „High Output Management“ von Adam Grove

OKR Buch High Output Management

„High Output Management“ von Andrew Grove, dem ehemaligen CEO und Vorstandsmitglied von Intel, ist beinahe ein Standardwerk der Management-Lektüre und mit seinem Kapitel über Objectives und Key Results auch eines unserer ausgewählten OKR Bücher. Das Buch wurde 1983 veröffentlicht und ist von diversen Management-Experten aus sowohl Wirtschaft wie auch Forschung als die „Bibel des Managements“ geadelt worden. Denn auch noch 40 Jahre nach Erstveröffentlichung gibt diese Bibel relevantes Wissen mit auf den Weg.

Das liegt vor allem an der inhaltlichen Ausrichtung, die sich mehr auf das klassische Management, denn auf das neue Modell des Leaderships fokussiert. Im ersten Teil bespricht Grove einen am Output orientierten Management-Ansatz, nach dem Führungs-Prinzipien von Unternehmen, die vor allem an der Herstellung von Produkten interessiert sind, auf andere Formen von Unternehmertum übertragen werden. Daran anschließend wird die Wichtigkeit eines Grundsatzes betont, der heute wie damals häufig noch zu wenig verstanden wird: „Der Output eines Managers ist der Output einer organisierten Unit, die unter seinem oder ihrem Einfluss steht“. Heißt: Wer ein Unternehmen oder ein Team leiten will, leitet eine Vielzahl von Individuen, die, wenn als solche wahrgenommen, ein Geschäft am Laufen halten. Einzelne Menschen tun das eher selten. In diesem Kontext findet sich auch das Unterkapitel „Einführung in OKRs“.

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Besonders interessant dürfte dieser Klassiker wohl vor allem für die Leser:innen sein, die, genau wie Grove, einen ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund haben, denn für sie bricht er die Kunst des Managements runter auf berechenbare Formeln, die in unterschiedlichsten Situationen Anwendung finden.

3. „Objectives and Key Results - Driving Focus, Alignment, and Engagement with OKRs“ von Paul Niven und Ben Lamorte

OKR Buch Ben Lamorte

Paul Niven und Ben Lamorte haben mit „Objectives and Key Results – Driving Focus, Alignment, and Engagement with OKRs“ das wohl erste, wirklich vollwertige OKR-Handbuch geschrieben. 2016 veröffentlicht, zeigt es Führungskräften in Unternehmen und Organisationen, wie sie einen effektiveren Fokus in ihrem Team setzen, sich zielgenauer auszurichten vermögen und eine konstruktive Kommunikationskultur aufbauen können. Niven und Lamorte sind beide führend im Feld der OKR-Forschung und können durch ihre Beraterpositionen gleichsam eine praxis- und wirtschaftsnahe Perspektive liefern. Das alles macht „Objectives and Key Results – Driving Focus, Alignment, and Engagement with OKRs“ zu einem der essenziellen OKR-Bücher.

Wer sich für Niven und Lamorte entscheidet, erfreut sich an klar strukturierten Inhalten, die Interessenten quasi von A bis Z durch die Einführung eines eigenen OKR-Programms leiten. Die beiden beginnen die Reise mit einem kurzen Überblick über OKRs im Allgemeinen und erläutern, warum moderne Unternehmen davon profitieren, sich anhand von Objectives und Key Results zu strukturieren. Im Kapitel „Preparing for Your OKRs Journey“ wird darüber diskutiert, was effektive von weniger effektiven OKRs unterscheidet und eine „Anleitung“ gegeben, wie ihre Implementierung im eigenen Team oder Unternehmen gelingen kann. Außerdem: Praktische, gut anwendbare Tipps für das tägliche Team-Management und Anregungen bezüglich der nachhaltigen Gestaltung von OKRs, die man gerne mitnimmt. In dem letzten Kapitel analysieren Niven und Lamorte diverse OKR-Beispiele in Form einiger Case Studies.

💡 Für wen ist das Buch interessant?
„Objectives and Key Results – Driving Focus, Alignment, and Engagement with OKRs“ ist allen Leser:innen zu empfehlen, die das eigene Verständnis von OKRs vertiefen wollen, dabei aber nicht in kaum anwendbarer Theorie versinken möchten.

4. „Radical Focus – Achieving Your Most Important Goals with Objectives and Key Results“ von Christina Wodtke

OKR Buch Radical Focus

„Radical Focus“ von Christina Wodtke ist das OKR Buch für alle, die wissen wollen, warum ihre OKRs eventuell doch nicht so gut funktionieren, wie geplant. Wodtke ist Professorin an der Stanford University mit Schwerpunkt auf High Performing Teams und beginnt ihr Buch mit der fiktiven Geschichte des Silicon Valley-Startups von Hanna und Jack, das es trotz der hohen Ansprüche nicht schafft, die selbst gesteckten Ziele zu erreichen. Gerade die Beleuchtung möglicher OKR-Fallstricke anhand einer bildhaften Anekdote macht „Radical Focus“ zu einem unserer Top 10 OKR-Bücher.

Hanna und Jack haben einen Tee-Handel gegründet, der nicht so recht anzulaufen vermag. Die Geschichte beginnt mit dem Ultimatum ihres einzigen Investors, der von ihnen verlangt, ein funktionierendes OKR-Programm zu implementieren. Wenn sie das nicht schaffen, zieht er seine Investitionen zurück. Anhand dieser Geschichte lehrt sie, ein diverses Team zu motivieren, ein einziges, herausforderndes Ziel zu verfolgen. Der Titel ist dabei volles Programm: In einer Welt, in der die zielgerichtete Konzentration auf ein einziges Vorhaben – sei es nun im Team oder als Individuum – ein immer rarere Fähigkeit zu werden scheint, gibt Wodtke einen Leitfaden an die Hand, wie eben das zu erreichen ist. Dabei ist es für die Autorin egal, ob man jetzt in einem kleinen Startup oder einem Tech-Giganten arbeitet – denn den Fokus kann man eigentlich überall ein bisschen nachschärfen.

Wodtke beginnt mit einem Überblick darüber, warum manche Key Results einfach keine Erfüllung finden – und ist damit vielleicht mehr an der Lebensrealität vieler Gründer:innen oder OKR-Interessierten dran, als die vielen Best Practice-Beispiele aus den anderen OKR Büchern in dieser Liste. Gründe fürs „Scheitern“ – wenn man es so ausdrücken möchte – sind laut Wodtke: die fehlende Priorisierung der Ziele, mitsamt mangelhafter Kommunikation über die selbigen; kein genauer Plan, wie eben diese Ziele zu erreichen sind; zu wenig bereitgestellte Zeit für die Tätigkeiten, die wirklich bei der Erreichung helfen würden; und die von ihr beobachtete Tendenz, aufzugeben statt aufzustehen, um es noch einmal zu probieren. Der Grundgedanke, dass OKRs vor allem dazu benutzt werden sollten, einen klaren Fokus zu definieren, von dem möglichst nie abgewichen wird, zieht sich durch ihre Argumentation und ist deutliche Kernaussage des Buches.

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Wie eingangs erwähnt, ist „Radical Focus“ vor allem für diejenigen interessant, die eventuell schon unbefriedigende Erfahrung in Sachen OKR-Implementierung gemacht haben und wissen wollen, was genau anders laufen könnte, und solche, die die Fallstricke von vornherein umgehen möchten. Die Fallstricke überhaupt erst finden müssen, ist mitunter ja schon schwer genug. Ein Glück, dass Hanna und Jack schon über sämtliche Probleme gestolpert sind, damit man das selbst nicht auch wiederholt tun muss.

5. „Succeeding with OKRs in Agile: How to create & deliver objectives & key results for teams“ von Allan Kelly

OKR Buch OKRs in Agile

Fällt es dir schwer, dein agiles Team fokussiert zu halten? Hast du das Gefühl, mehr machen zu müssen als alle paar Wochen zu prüfen, dass nichts hintenüber gefallen ist? Möchtest du OKRs in deinem Team implementieren? Das sind die Fragen, die Allan Kelly zu Beginn des Buches „Succeeding with OKRs in Agile: How to create & deliver objectives & key results for teams“ an seine Leser:innen richtet. Kelly hat bereits mehrere Bücher über agile Teams geschrieben und ist seit Jahren angesehener Coach in dem Bereich. Das 2021 als Paperback erschienene „Succeeding with OKRs in Agile“ hat es auf unsere Liste der besten OKR Bücher geschafft.

Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt es sich hier um eine Einführung in OKRs für Fachkräfte, die in ihrem Werdegang bereits Erfahrung in oder an der Spitze von agilen Teams machen durften. Kelly nimmt die Leser:innen mit auf eine – zugegebenermaßen sehr IT-lastige – Reise durch die verschiedenen Vorteile von OKR-Strukturen in agilen Teams und gibt sich dabei Mühe, nicht nur trocken seine Ansichten herunterzubeten, sondern auch eine kleine Portion Humor mit einfließen zu lassen. Das liest sich zur Abwechslung tatsächlich auch ganz schick und lockert auf. „Succeeding with OKRs“ ist in zwei Abschnitte unterteilt: „Why OKRs“ und „Writing OKRs“. Kelly gibt innerhalb dieser Abschnitte detailreiche Einblicke in die zugrundeliegenden Konzepte der Zielsetzungsmethode und erfreut mit maßgeschneiderten Tipps und Tricks bezüglich der akkuraten Formulierung von sowohl Objectives als auch Key Results. Am Ende jedes Kapitels findet sich eine kompakte Zusammenfassung, die sich vor allem zum fixen Nachschlagen gut eignet.

Kelly konzentriert sich dabei nicht – wie häufig in der OKR-Literatur zu finden – auf das Ziel des unternehmensweiten Alignments, sondern viel eher auf die wiederkehrenden Wechselspiele von Offenheit und Fokus. Wo Offenheit bei der Findung, Einordnung und dem Diskurs über die Objectives wichtig ist, braucht es in der Umsetzungsphase beispielsweise mehr Fokus und Stringenz. Er selbst meint, genau das Buch geschrieben zu haben, das er hätte lesen wollen, als er angefangen hat, sich mit OKRs zu beschäftigen. Wir danken’s ihm!

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Führungskräfte von agilen Teams sowie ihre Mitglieder als auch OKR Berater und Agile Coaches.

6. „OKRs At The Center: Wie man Ziele nutzt, um kontinuierliche Veränderungen voranzutreiben und die Organisation zu schaffen, die man sich wünscht“ von Natalija Hellesoe und Sonja Mewes

OKR Buch OKRs at the Center

Wo bei „Radical Focus“ von Christina Wodtke die OKR-Reise eines fiktiven Startups aus dem Silicon Valley als Veranschaulichungsmotiv herhält, wird bei Natalija Hellesoe und Sonja Mewes mit realen Praxisbeispielen hantiert. „OKRs At The Center“ analysiert für die Leser:innen OKR-Strategien von drei tatsächlich existierenden Unternehmen und beleuchtet dabei aus verschiedenen Gesichtspunkten, warum sie Erfolg oder Misserfolg oder etwas dazwischen hatten (es ist natürlich fast immer etwas dazwischen bei OKRs). Die Kernaussage hat sich nach der vielleicht zwei- bis dreistündigen Lektüre eindeutig herauskristallisiert: Der Wandel in der Art und Weise, wie ein Unternehmen seine Ziele formuliert, kann schnell zu teils unvorhergesehenen Änderungen in der Unternehmenskultur führen, die es langfristig positiv beeinflussen können.

Durch seine Kompaktheit und die Entscheidung der Autorinnen, jegliche Theorie klar verständlich und ohne Umwege mit Realbeispielen zu unterfüttern, lesen sich die 98 Seiten angenehm locker weg und vermitteln dabei trotzdem das Gefühl, einen signifikanten Sprung im Verständnis von erfolgreicher OKR-Implementierung gemacht zu haben. Hat man auch. Natalija Hellesoe und Sonja Mewes arbeiten beide als Change Agents und beraten Unternehmen jeglicher Größe in den unterschiedlichen Phasen ihrer OKR-Reise. Dieser marktnahe Hintergrund hat offensichtlich ein umfangreiches Verständnis der diversen Probleme, die rund um OKR-Implementierung auftreten können, vermittelt, und äußert sich in einer angenehmen Balance von theoretischer Tiefe und praktischer Anwendbarkeit. Ein gutes Beispiel dafür, dass auch Wissenschaftsliteratur ein gutes Storytelling verdient!

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Durch die Kürze lässt sich „OKRs At The Center“ eigentlich uneingeschränkt jedem ans Herz legen, der irgendwie an OKRs interessiert ist, so lange dauert das Durchlesen ja nicht. Besonders profitieren werden aber mal wieder die Leser:innen, die bereits Erfahrung mit den Tücken einer erfolgreichen OKR-Strategie gesammelt haben – oder sich sogar möglicherweise gerade im Prozess der Umsetzung einer solchen finden.

7. „Product Direction: How to build successful products at scale with Strategy, Roadmaps, and Objectives and Key Results“ von Nacho Bassino

OKR Buch Product Direction

Auch das nächste Buch in unserer OKR-Bücherliste zeichnet sich durch seine Praxisnähe aus: „Product Direction: How to build successful products at scale with Strategy, Roadmaps, and Objectives and Key Results“ von Nacho Bassino ist ein Hands-On-Guide für alle Product Leader. Bassino gibt den Leser:innen auf 250 Seiten einen Werkzeugkoffer an die Hand, in dem die wachsamen Leser:innen alles finden werden, was es von der akribischen Planung eines Produktes bis hin zu seiner erfolgreichen Umsetzung und Etablierung auf dem Markt nur brauchen könnte. Das Schöne dabei: es ist komplett egal, um was für eine Art Produkt es sich handelt, die Rahmenbedingungen bleiben gleich. Das sagt jedenfalls Bassino.

Er startet seine Ausführung mit einer grundlegenden Einführung in das Handwerk der erfolgreichen Strategieformulierung. In Kapitel 2 bekommen Leser:innen detaillierten Einblick in die Kunst, eine vernünftige „Roadmap“ für die vorher festgelegte Strategie in der Produktumsetzung zu konstruieren. Hier bewegen wir uns nah an das Thema „OKRs“ heran, welche im dritten und letzten Kapitel besprochen werden: Das Feld der Product Direction ist nämlich eine Unterkategorie vom Produktmanagement und hat vor allem den Zweck, Probleme und Ziele klar zu definieren, die danach durch das jeweilige Produkt besonders passgenau und anwenderfreundlich gelöst bzw. erreicht werden sollen. Dabei helfen Strategie und Roadmap. Und weil OKRs eine Art elaborierte Roadmap für die generelle Fahrtrichtung eines Unternehmens sind, kann die intensive Beschäftigung mit den Problemen, die ein Produkt lösen soll, folglich natürlich auch bei der OKR-Formulierung sehr helfen.

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Generell ist „Product Direction“ all den Leser:innen zu empfehlen, die auch nur im Entferntesten mit Produktmanagement zu tun haben. Und auch allen anderen OKR-Interessent:innen sei ein Blick ins Buch empfohlen. Es schadet nie, mal vom Kleinen auf das Große zu schauen und zu verstehen, wie das andere Handwerk funktioniert.

8. „How To Measure Anything“ von Douglas Hubbard

OKR Buch How to Measure Anything

Weg von den Hands-on-Toolboxen und hin zum Blick aufs große Ganze: „How To Measure Anything“ von Douglas Hubbard ist das nächste auf der OKR-Buchliste und hat keinen geringeren Anspruch, als den Leser:innen zu erklären, wie nicht-messbare Informationen zu messbaren Größen werden können. Wer glaubt, bei Soft-Facts geht es nur ums Gefühl, mag durch „How To Measure Anything“ eventuell eines Besseren belehrt werden. Douglas Hubbard ist der Begründer der „Applied Information Economics“ und war früher Business-Analyst bei einer Firma für Wirtschaftsprüfung. Die AIE ist eine Methode zur Messung von Informationswerten in Fällen, wo die Information nicht auf Nullen und Einsen runtergebrochen werden kann. Sie basiert auf verschiedenen Praktiken aus den Feldern der Entscheidungstheorie und Risikoanalyse und kann beispielsweise Managern dabei helfen, die Folgen von potenziell kostspieligen Entscheidungen besser zu kalkulieren – und sie gegebenenfalls anders zu treffen. Aber eigentlich kann sie so ziemlich jedem dabei helfen, kritische Entscheidungen in den weniger berechenbaren Bereichen des eigenen Lebens etwas sorgfältiger zu treffen. Bei der Formulierung von Key Results ist es oft schwierig messbare Größen zu finden. Das Buch könnte für dieses Problem Abhilfe schaffen, indem es Methoden an die Hand gibt, die richtigen Dinge zu messen.

Die These des Buches ist dabei relativ simpel: In einer unklaren Situation vermögen relevante Informationen es, diese Unklarheit zu reduzieren. Der Wert der Information errechnet sich dabei aus ihrem Potenzial, eine falsche Entscheidung abzuwenden und den potenziellen Kosten dieser falschen Entscheidung, falls sie doch getroffen wird. Er argumentiert, dass die Techniken, die Buchmacher nutzen, um den monetären Wert eines Lebens, eines Rentenfonds oder des richtigen Tipps bei einem Pferderennen zu bestimmen, auch auf etliche andere Bereiche des Lebens anwendbar sind. Wichtig dabei ist zu verstehen: Wir müssen nicht den exakten Wert einer Information haben, um eine Entscheidung zu treffen, sondern sie gut genug einschätzen können, um eine informierte Entscheidung zu treffen.

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Die Fähigkeit Dinge messbar zu machen und gute Entscheidungen zu treffen, ist natürlich nicht nur für Führungskräfte von großem Nutzen, sondern eigentlich für jeden Menschen, der sich vielleicht schon mal verkalkuliert hat, in welcher Situation auch immer. Wer hier frei von Sünde ist, der werfe den ersten Stein, diese Leseempfehlung gilt vermutlich für alle!

9. “OKRs, From Mission to Metrics: How Objectives and Key Results Can Help Your Company Achieve Great Things“ von Francisco S. Homem de Mello

OKR Buch From Mission to Metrics

Der Autor dieses Buches hat bereits diverse andere Bücher über Performance Management und Leadership veröffentlicht. Die Expertise aus angrenzenden Gebieten hat man beim Lesen dieses Exemplars auch gemerkt.

Besonders die Entscheidung De Mellos, zwei Kapitel dem aufschlussreichen Überblick über die Geschichte von Zielmanagement im Allgemeinen und OKRs im Speziellen zu widmen, gefällt sehr. Hier wird gut deutlich, was OKRs von „klassischen“ Modellen der Zielsetzung in Unternehmen unterscheidet und macht vor allem für Einsteiger:innen deutlich, warum sie so mächtig sind. Dieser Bogen von der „alten“ zu der „neuen“ Welt dürfte außerdem die Leser:innen freuen, die sich in der Position befinden, ein agiles Framework in einem vielleicht schon etwas älterem Unternehmen zu etablieren.

De Mello versteht sich weiterhin hervorragend darauf, den komplexen Inhalt in eingängigen Formulierungen locker rüberzubringen und dabei das Gefühl zu vermitteln, dass man direkt anfangen kann. Und auch schön: Trotz des offensichtlichen OKR-Faibles (warum würde er auch sonst dieses Buch schreiben) schleicht sich auch immer mal eine leicht kritische Distanz mit in die Ausführungen De Mellos. Und das kann gerade Einsteiger:innen helfen, einen realistischen Blick auf OKRs zu wahren und die tatsächlichen Vorzüge des wichtigstens Management-Systems der Zukunft zu schätzen. Enjoy!

10. „How To Make OKRs Effective For Your Team“ von Stretch HQ

OKR Buch Stretch HQ

Den Abschluss unserer Top 10 OKR-Bücher macht „How To Make OKRs Effective For Your Team“ von Stretch HQ. Das gerade einmal 27 Seiten lange Buch ist das kürzeste in der Liste und hat weder den Anspruch, tiefergehende oder neuartige Theorie zu vermitteln, noch mit detailreichen Beispielen aufzuwarten. Und das ist seine Stärke, denn nicht jeder, der anfängt, sich für OKRs zu interessieren, kann sich gleich in große Theorie-Bollwerke stürzen – und hat trotzdem den Anspruch, schnell und geradlinig erstes Wissen anzuhäufen. „How To Make OKRs Effective For Your Team“ nimmt die Leser:innen in raschem Tempo an die Hand und erklärt geradeaus, wie OKRs im Team richtig gesetzt werden, ihre Erreichung in den alltäglichen Arbeitsprozess eingebunden wird, sich ein Gemeinschaftsgefühl um diese Ziele herum aufbauen lässt und wie sie schlussendlich gemessen werden können.

💡 Für wen ist das Buch interessant?
Natürlich kann auf 27 Seiten nicht alles vermittelt werden, was es braucht, um tatsächlich eine erfolgreiche OKR-Strategie zu fahren, aber für all die Interessent:innen, die auf eine erste Tuchfühlung gehen wollen, lässt sich das Handbuch von Stretch HQ auf jeden Fall uneingeschränkt empfehlen. Und danach gibt es ja diese Top-10-Liste, mit der sich jeder seine individuelle OKR-Bücherreise zusammenstellen kann – happy reading!

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