Zielmanagement: Definition und Methoden im Überblick

May 3, 2023
7 Minuten Lesezeit
Zielmanagement
Artikel teilen

Ziele sind der Schlüssel zum Erfolg, sowohl im privaten als auch im beruflichen Leben. Doch wie setzt man Ziele richtig und wie erreicht man sie effektiv? Dieser Artikel gibt einen Überblick zum Thema Zielmanagement und erklärt, warum Unternehmen beim strategischen Zielmanagement heutzutage auf OKRs setzen sollten.

Das erwartet dich:

  • Was ist Zielmanagement?
  • Warum ist strategisches Zielmanagement wichtig für Unternehmen?
  • Wie funktioniert Zielmanagement? Methoden im Überblick
  • Spotlight: Ziele mit OKRs managen
  • Fazit: Mehr Fokus und Agilität mit OKRs
  • Zielmanagement: FAQ

Was ist Zielmanagement?

Zielmanagement ist ein Begriff, der verschiedene Managementmethoden zusammenfasst. Diese Methoden haben alle eine Sache gemeinsam: Sie richten alle Aktivitäten eines Unternehmens systematisch an vorher definierten Zielen aus. Die Ziele werden für einen bestimmten Zeitraum gesetzt und erreicht, indem sie in umsetzbare Aufgaben und Schritte übersetzt werden. Fortschritte werden laufend gemessen und es gibt pro Ziel immer mindestens eine verantwortliche Person.

Warum ist strategisches Zielmanagement wichtig für Unternehmen?

Auf individueller Ebene zeigen Ziele uns, wohin wir gehen und was wir erreichen möchten. Ohne klar definiertes Ziel geht der Weg ins Unbekannte, ganz nach dem Motto:

Wer nicht weiß, wohin er will, darf sich nicht wundern, wenn er woanders ankommt.
― Mark Twain

Zusätzlich helfen Ziele dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen, Fortschritte zu messen und Motivation zu schaffen. Sie sorgen dafür, dass man fokussierter und produktiver ist.

Das alles trifft dabei auch auf Unternehmen zu: Sie brauchen große Ziele, um langfristig erfolgreich zu sein. Nur mit einem klaren Ziel vor Augen, gelingt es Unternehmen, zwischen den vielen kleinteiligen To-dos im geschäftigen Arbeitsalltag die strategischen Prioritäten im Blick zu behalten. Ziele richten ein Unternehmen auf eine gemeinsame Vision aus und ermöglichen es, regelmäßig zu prüfen, ob sich alle Mitarbeitenden „auf Kurs“ befinden. Probleme können zudem schneller erkannt und behoben werden.

Unter dem Strich bilden Ziele also die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und Erfolg. Umso wichtiger ist es, diese Ziele nicht „mal eben“ aus dem Ärmel zu schütteln. Sie sollten vielmehr im Rahmen eines strategischen Zielmanagements gut durchdacht und strukturiert umgesetzt werden.

Wie funktioniert Zielmanagement? Methoden im Überblick

Es gibt viele verschiedene Methoden, mit denen sich Ziele managen lassen. Am weitesten verbreitet sind:

  • Management by Objectives (MBO): Kern der Methode aus den 50er Jahren ist die klassische jährliche Zielvereinbarung, die zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden top-down getroffen und aus den übergeordneten Unternehmenszielen abgeleitet wird. Die Ziele sind dabei in der Regel mit finanziellen Anreizen (z. B. Gehaltserhöhungen oder Boni) verknüpft und dienen der Leistungsbewertung.
    MBO Management by Objectives
  • SMART-Methode: Diese Methode ist genau genommen eher eine Strategie, die hilft, Ziele zu formulieren und zu erreichen. „SMART“ ist dabei ein Akronym für fünf Kriterien, die bei der Zielsetzung berücksichtigt werden sollten: specific (spezifisch), measurable (messbar), achievable (erreichbar bzw. attraktiv), realistic (realistisch), time-bound (terminiert).
    SMART Methode
  • Objectives and Key Results (OKR): OKRs sind ein agiles Framework für die Formulierung und Umsetzung strategischer Ziele in Unternehmen. Dabei werden top-down und bottom-up inspirierende Ziele (Objectives) definiert. Diese werden von den Teams eigenständig umgesetzt und anhand von quantitativen Kennzahlen (Key Results) kontrolliert.
    OKR Framework

Nennenswert sind außerdem die folgenden Instrumente und Frameworks. Sie sind besonders nützlich, wenn man sie mit den oben genannten Methoden kombiniert. Wie das aussehen kann, wird am Beispiel OKRs in den unten verlinkten Artikeln erklärt.

  • Hoshin Kanri: Das japanische Management-Framework hilft, die Vision, Strategien und Unternehmensziele in einer übersichtlichen Matrix zu visualisieren. Die Hoshin Kanri-Matrix soll allen Mitarbeitenden verständlich machen, worauf sie gemeinsam hinarbeiten.
  • Balanced Scorecard (BSC): Eine Balanced Scorecard (auf Deutsch „ausgewogener Berichtsbogen“) stellt die wichtigsten Ziele eines Unternehmens auf einfache Weise dar und verknüpft sie mit relevanten Kennzahlen. Die Ziele werden aus vier Perspektiven abgebildet: Finanzen, Kunden, Prozesse und Entwicklung.
  • OGSM: Die Abkürzung steht im Englischen für „Objectives, Goals, Strategies and Measures“ – also Ziele, Vorgaben, Strategien und Messwerte. Die vier Elemente helfen, eine Vision in eine umsetzbare Geschäftsstrategie zu übersetzen und top-down an die Mitarbeitenden weiterzugeben.

Spotlight: Ziele mit OKRs managen

In der Praxis sind in vielen Unternehmen (vor allem im Mittelstand und in Konzernen) MBO, SMART und KPIs fest verankert. MBO und SMART werden dabei meist kombiniert: Management by Objectives gibt den groben Rahmen für das Zielmanagement vor und die Formulierung der Ziele erfolgt nach der SMART-Formel. Die Zielerreichung wird anhand von Key Performance Indicators (KPIs) gemessen. Diese können auch als „Vitalwerte“ eines Unternehmens verstanden werden und sind im eigentlichen Sinne keine Ziele. Oft fassen Unternehmen KPIs aber auch als Ziele auf und stellen sie in den Fokus.

Warum dieser klassische Ansatz problematisch sein kann und wie OKRs diese Probleme lösen können, schauen wir uns im nächsten Abschnitt genauer an.

Das Problem beim klassischen Zielmanagement

Agilität, Transparenz und Fokus werden in unserer schnelllebigen Welt immer wichtiger. Beim klassischen Zielmanagement führt das unweigerlich zu folgenden Problemen:

  • Jährliche Zielvereinbarungen, die mit einer monetären Belohnung verbunden sind und ausschließlich top-down vom Management vorgegeben werden, erlauben kaum spontane Kurskorrekturen. Zusätzlich werden Ziele nach MBO in der Regel konservativ gesetzt, also immer nur so hoch, dass sie sicher erreichbar sind. Schließlich geht es um Gehaltserhöhungen und Boni. Innovation und Wachstum gehen so leicht verloren. Wer an welchen Zielen arbeitet, ist außerdem meist nicht transparent. Vereinbarungen finden immer nur zwischen Führungskräften und einzelnen Mitarbeitenden statt.
  • KPIs können nur selten direkt von den Personen beeinflusst werden, die an den Zielen arbeiten. Kennzahlen wie Umsatz, Kundenbindung oder Markenbekanntheit zeigen zwar, ob ein Ziel erreicht wurde – allerdings meistens zeitversetzt. Außerdem ist den Mitarbeitenden oft nicht klar, mit welchen Maßnahmen und Initiativen sie wirklich auf die Kennzahlen einwirken können.

Warum OKRs fürs Zielmanagement?

OKRs erlauben ein Zielmanagement, das an das heutige „New-Work-Mindset“ angepasst ist. Das agile Framework ist eine Weiterentwicklung des MBO-Konzepts und führt – sofern es richtig eingesetzt wird – zu mehr Flexibilität, Transparenz und Erfolg. Es besteht aus drei Kernelementen:

  • Objectives: Was will ich erreichen?
  • Key Results: Woher weiß ich, dass das Ziel erreicht ist?
  • Initiativen: Wie erreiche ich das Ziel?

In der Regel werden drei bis vier Objectives pro Team und zwei bis fünf ergebnisorientierte Key Results pro Objective formuliert. Dabei werden die OKRs für eine kürzere Zeit, meistens in Zyklen von drei bis vier Monaten, gesetzt. So kann man deutlich schneller und agiler auf Veränderungen reagieren. Dass immer nur eine begrenzte Anzahl OKRs pro Zyklus gesetzt wird, sorgt außerdem für Fokus.

OKRs sind so konzipiert, dass sie über die Key Results direkt beeinflussbar sind. Jedes Key Result hat, wenn es passend gewählt wurde, eine unmittelbare Hebelwirkung auf das Objective. Zusätzlich wird in Initiativen ganz konkret abgebildet, welche Schritte unternommen werden, um die Key Results zu erfüllen.

💡 Tipp: Wer sich die Vorzüge des agilen Frameworks genauer anschauen möchte, findet auf unserem Blog alle wichtigen OKR-Vorteile auf einen Blick. Mehr Grundlagenwissen gibt es zudem in unserem OKR Leitfaden.

OKRs arbeiten mit klaren Zielvorgaben, die Mitarbeitenden werden aber explizit in die Zieldefinition einbezogen. Sie werden, egal ob auf Unternehmens- oder Teamebene, immer öffentlich gesetzt und transparent kommuniziert. Erfolge werden gemeinsam gefeiert, Probleme offen diskutiert und als Chance zum Lernen gesehen. An OKRs sind deshalb auch keine monetären Anreize geknüpft. Stattdessen setzt das Zielmanagement-Framework auf die intrinsische Motivation der Mitarbeitenden.

Zielmanagement mit Mooncamp

Mooncamp hilft Unternehmen dabei, OKRs festzulegen und zu verfolgen. Alle Ziele, Strukturen und Fortschritte können zentral an einem Ort visualisiert und verwaltet werden, egal für wie viele Teams. Außerdem kann die OKR Software unter anderem:

  • als zentraler Knotenpunkt für die Kommunikation dienen.
  • sichtbar machen, wer gerade woran arbeitet.
  • durch integrierte Check-ins sicherstellen, dass alle ihre OKRs im Fokus behalten.
  • in bereits genutzte Tools wie Slack, Microsoft Teams, Jira oder Asana integriert werden.
  • gesammelte Daten filtern und analysieren, um daraus Erkenntnisse für den nächsten OKR-Zyklus abzuleiten.

Mooncamp ist komplett anpassbar, sodass die Methode individuell auf jede Organisation zugeschnitten werden kann. Zusätzlich werden Mooncamp Kunden und Kundinnen von erfahrenen OKR-Profis, die bereits hunderte OKR-Rollouts auf der ganzen Welt erfolgreich durchgeführt haben, begleitet und unterstützt.

Fazit: Mehr Fokus und Agilität mit OKRs

Zusammengefasst kann man sagen: Während klassisches Zielmanagement dabei hilft, die Leistung der Mitarbeitenden im Blick zu behalten und Optimierungspotenzial zu identifizieren, sind OKRs darauf ausgelegt, Herausforderungen zu lösen, Prozesse zu verbessern und Innovationen zu fördern. Modernes Zielmanagement mit OKRs ermöglicht es Unternehmen, besser und schneller auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren. Außerdem hilft es dabei, die Mitarbeitenden zu motivieren, Transparenz und Fokus zu schaffen sowie alle im Unternehmen auf eine gemeinsame Vision auszurichten. Unterm Strich ist agiles Zielmanagement mit OKRs daher für Unternehmen deutlich effektiver als der klassische Ansatz.

Zielmanagement: FAQ

Wie formuliert man gute Ziele?

Allgemein sollten Ziele SMART – also spezifisch, messbar, erreichbar bzw. attraktiv, realistisch und terminiert – formuliert sein. Beim Formulieren von OKRs gilt: Gute Objectives sind inspirierend, zielgerichtet und qualitativ, während die Key Results messbar, spezifisch und zeitgebunden sind.

Was sind Gründe für das Setzen von Zielen?

Vier Gründe für das Setzen von Zielen sind: (1) Produktivität und Motivation steigern, (2) alle im Unternehmen auf eine gemeinsame Vision ausrichten, (3) Verantwortlichkeiten schaffen und (4) die Chancen auf Wachstum und Erfolg erhöhen.

Mooncamp kostenlos testen

plants plants plants