Das OKR Dashboard: Alle OKRs im Überblick [Tipps + Aufbau]
Ein Auto hat im Armaturenbrett mehrere Anzeigen verbaut, die uns beim Fahren verraten, wie viele Kilometer wir zurückgelegt haben oder wie viel Benzin noch im Tank ist. Ähnlich wie diese Anzeigen funktioniert auch ein OKR Dashboard: Es zeigt in Echtzeit, welche Fortschritte gemacht wurden und wie es gerade um die OKRs steht. So haben Unternehmen jederzeit einen transparenten Überblick über den Status ihrer OKRs.
Was ein OKR Dashboard genau ist, wie es aufgebaut ist und wofür man OKR Dashboards eigentlich braucht, erklären wir in diesem Artikel.
Das erwartet dich:
- Was ist ein OKR Dashboard?
- Wofür braucht man OKR Dashboards?
- Was gehört in ein OKR Dashboard?
- Wie ist ein ideales OKR Dashboard aufgebaut?
- Dashboard erstellen: Template oder Software nutzen
- OKR Dashboard: FAQ
Was ist ein OKR Dashboard?
Ein OKR Dashboard ist ein Tool, das alle wichtigen Daten rund um die OKRs eines Teams oder eines Unternehmens auf einen Blick visualisiert. Es fasst auf optisch ansprechende Weise den Status der OKRs zusammen, schlüsselt Objectives, Key Results und Initiativen auf und liefert im besten Fall Echtzeit-Updates. Damit ist es ein wichtiger Baustein für das OKR Reporting.
Das OKR Dashboard sollte dabei immer so platziert sein, dass alle Mitarbeitenden Zugriff darauf haben. Es sollte im Arbeitsalltag gut einsehbar und immer präsent sein – egal ob analog an der Bürowand oder digital über eine OKR Software (dazu später mehr), ein Template oder das Intranet.
💡 Zur Erinnerung: OKR (kurz für „Objectives and Key Results“) ist ein agiles Framework für die Formulierung und Umsetzung strategischer Ziele in Unternehmen, das aus drei Kernelementen besteht:
- Objectives: Was will ich erreichen?
- Key Results: Woher weiß ich, dass das Ziel erreicht ist?
- Initiativen: Wie erreiche ich das Ziel?
In der Regel werden 2 bis 4 Objectives pro Team und 2 bis 4 ergebnisorientierte Key Results pro Objective formuliert. Der Output wird in Initiativen (= konkrete Aktivitäten) abgebildet. Mehr Grundlagenwissen gibt es in unserem OKR-Leitfaden.
Wofür braucht man OKR Dashboards?
OKR Dashboards schaffen vor allem Transparenz. Sie machen die OKRs inklusive Fortschritte zentral an einem Ort sichtbar. So lässt sich mit einem Blick ins Dashboard jederzeit erkennen, welche Ziele „on track“ sind und welche besondere Aufmerksamkeit benötigen. Das Dashboard liefert also eine direkte Rückmeldung, ob man den gesetzten Zielen näherkommt.
Außerdem erfüllt ein OKR Dashboard noch weitere wichtige Funktionen:
- Es hilft, im ganzen Unternehmen ein Verständnis für die strategische Ausrichtung zu schaffen und alle auf dem gleichen Stand zu halten.
- Es macht leichter sichtbar, wie einzelne Aufgaben zu übergeordneten Zielen beitragen.
- Es dient als Ausgangspunkt für weitere Analysen, Diskussionen und neue Initiativen.
- Es unterstützt dabei, Probleme (z. B. fehlende Zuordnungen oder Eigenschaften) mit den aktuellen Zielen schneller zu erkennen und zu lösen.
Was gehört in ein OKR Dashboard?
Ein OKR Dashboard sollte mindestens folgende Elemente beinhalten:
- OKRs des Teams
- Confidence Level
- Health-Metriken
Dass die OKRs im Dashboard enthalten sein sollten, ist selbsterklärend. Die Objectives sollten dabei gut sichtbar und prominent auf dem Dashboard platziert sein. Darunter werden die Fortschritte für jedes Key Result dargestellt. Dafür können verschiedene grafische Darstellungen verwendet werden, zum Beispiel Trendlinien, Andon Charts oder Balkendiagramme. Die Anzeige sollte am besten so einfach wie möglich gestaltet sein.
Zusätzlich zum Fortschritt sollte auch das aktuelle Confidence Level (auch: Confidence Score) für alle Key Results im OKR Dashboard abgebildet sein. Die Scores werden immer zum wöchentlichen OKR Check-in aktualisiert.
Um sicherzustellen, dass der gesamte OKR-Prozess reibungslos abläuft, sind auch laufende Health- und Qualitätschecks für alle Ziele sinnvoll. Im Dashboard sollte deshalb mit angezeigt werden, bei welchen Ziele es noch Probleme gibt, beispielsweise ungültige übergeordnete Ziele, fehlende Eigenschaftswerte oder ungültige Messtypen.
💡 Tipp: Optional können auch die drei wichtigsten Tasks oder Initiativen im Dashboard abgebildet werden. Sinnvoll wäre zum Beispiel ein Feld mit den drei Aufgaben, die aktuell am wichtigsten sind, um die Key Results voranzubringen.
Wie ist ein ideales OKR Dashboard aufgebaut?
Ein ideales OKR Dashboard ist visuell so gestaltet, dass die Mitarbeitenden es gut verstehen und Lust haben, sich immer wieder damit zu beschäftigen. Es sollte zwei Bedingungen erfüllen, die wir im Folgenden näher betrachten:
- Die Informationen sollten immer aktuell und korrekt sein.
- Alle Daten sollten grafisch so aufbereitet sein, dass man sie sich gerne anschaut.
Informationen
Das OKR Dashboard sollte idealerweise laufend und mindestens wöchentlich zu den Check-ins oder automatisch aktualisiert werden. Wichtig dabei ist, dass die Daten auf dem neuesten Stand sind, bevor das Check-in beginnt. Sonst liefert das Dashboard keinen Mehrwert, der Fokus geht verloren und das Meeting zieht sich unnötig, weil Fortschritte erst währenddessen eingetragen werden.
Zusätzlich sollte sichergestellt werden, dass die Informationen im Dashboard relevant sind und das Team motivieren. Dafür sollten die Key Results direkt mess- und beeinflussbar sein. Man braucht sogenannte Leading Indicators, deren Fortschritt sofort oder nur mit geringer Verzögerung sichtbar wird. Die Weichen, dass dieser Punkt erfüllt ist, werden also schon beim OKR Planning gestellt.
💡 Tipp: Alle Kriterien für gute Objectives sowie konkrete Hinweise für die Formulierung gibt es in unserem Artikel „OKRs formulieren: Tipps für richtig gute Objectives und Key Results“.
Designelemente und Gamification
Relevante und aktuelle Informationen allein sorgen aber noch nicht dafür, dass tatsächlich wöchentlich oder sogar täglich gerne mit dem Dashboard gearbeitet wird. Die Zahlen müssen auch visuell ansprechend und vor allem leicht verständlich aufbereitet sein. Gut geeignet sind dafür Elemente aus dem Gamedesign. Denn empirische Studien haben gezeigt, dass Gamification – also die Verwendung spielerischer Elemente in einem spielfremden Kontext, zum Beispiel bei der Arbeit – die Motivation erhöht.
Typische Elemente, die sich auch auf OKR Dashboards anwenden lassen, sind:
- Bestenlisten: Ein visuelles Ranking kann die Teammitglieder motivieren, möglichst viel zu den OKRs beizutragen und zugewiesene Aufgaben pünktlich zu erledigen.
- Punkte: Ein Punktesystem (z. B. Confidence Score während und das finale OKR Scoring am Ende des Zyklus) macht Fortschritte sichtbar und bietet zusätzliches Feedback.
- Abzeichen: Abzeichen können positives Feedback und gute Leistungen sichtbar machen. Sie können außerdem helfen, dass alle Mitarbeitenden ihre OKRs aktualisieren: Es könnte beispielsweise immer ein Abzeichen vergeben werden, wenn jemand dreimal hintereinander schon einen Tag vor dem Check-in die OKRs aktualisiert. Wer die meisten dieser Abzeichen sammelt, gewinnt am Ende des Zyklus eine kleine Überraschung.
- Erfolgsstatistiken: Grafiken, die den Erfolg (oder Misserfolg) bezüglich der OKRs darstellen, können Informationen darüber liefern, wie ein Team oder Unternehmen im aktuellen OKR-Zyklus verglichen mit dem vorherigen abgeschnitten hat.
- Avatare: Avatare, also visuelle Repräsentationen von Menschen, können dafür sorgen, dass sich die Mitarbeitenden eher für die OKRs verantwortlich und zugehörig fühlen.
- Teams: Gemeinsam mit anderen „Mitspielern“ für bestimmte OKRs verantwortlich zu sein, fördert die Zusammenarbeit, den Wettbewerb und neue Ideen.
Dashboard erstellen: Template oder Software nutzen
OKR Dashboards können analog, zum Beispiel an einem Flipchart oder an einer Wand, gepflegt werden. So sind sie im Büro präsent und greifbar. Die Teams können darüber diskutieren und spielerische Elemente aufnehmen und ihr Board individualisieren. Zeitgemäßer angesichts von Homeoffice sowie pflegeleichter ist allerdings ein digitales Dashboard – das dieselben Möglichkeiten mitbringt.
Am besten erstellen und pflegen lässt sich so ein digitales OKR Dashboard innerhalb einer OKR Software. Wichtig ist, dass das Dashboard interessant gestaltet werden kann und genug Raum für individuelle Anpassungen lässt. Mooncamp bietet hier unterschiedliche Dashboards, zum Beispiel das Progress Dashboard und das Health Dashboard.
- Das Progress Dashboard gibt Auskunft über den Fortschritt aller Ziele, gruppiert nach Teams oder Mitarbeitenden. Dabei ist sowohl der Gesamtfortschritt ersichtlich als auch Informationen darüber, welche Ziele noch nicht aktualisiert wurden oder gefährdet sind.
- Das Health Dashboard verschafft einen Überblick über den Zustand und die Qualität sämtlicher OKRs. Es stellt sicher, dass der gesamte OKR-Prozess reibungslos abläuft und deckt auf, ob sich alle an die vereinbarten OKR-Regeln halten.
Richtig umgesetzt hat ein OKR Dashboard innerhalb einer OKR Software einige Vorteile:
- Sämtliche Informationen zum OKR-Prozess sind an einem Ort sichtbar.
- Die Daten werden automatisch synchronisiert und sind im Dashboard in Echtzeit abrufbar.
- Alle Daten können detailliert ausgewertet werden. Mit den Erkenntnissen wird der Prozess dann weiter verbessert.
- Mittels Integrationen können auch Daten aus anderen Quellen in das Dashboard einbezogen werden.
Für den Start (oder in kleinen Teams) können aber auch einfache OKR Vorlagen ausreichen. Viele OKR Tracking Templates beinhalten neben Tracking-Sheets für OKRs auf Unternehmensebene und Team-OKRs auch ein OKR Dashboard, in dem alle Fortschritte zusammengefasst sind.
💡 Tipp: Unser Google Sheets OKR Tracking Template bietet ein komplettes OKR Dashboard plus Tabs, in denen Teams ihre individuellen Ziele festhalten können. Es ist intuitiv aufgebaut und kann von Unternehmen und Teams jeder Größe genutzt und bei Bedarf individuell angepasst werden.
OKR Dashboard: FAQ
Wie trackt man OKRs?
OKRs lassen sich am besten mit einer OKR Software tracken. Dabei müssen Informationen über den Fortschritt der OKRs gesammelt und in die Software eingegeben werden. Das geht entweder manuell oder automatisiert über Integrationen. In Dashboards können die Fortschritte dann übersichtlich visualisiert werden.
Wie erstellt man OKRs?
OKRs werden im OKR Planning jeweils für einen Zyklus (meistens drei bis vier Monate) erstellt. Es wird auf mehreren Ebenen geplant: für das gesamte Unternehmen, Abteilungen und einzelne Teams. Gute OKRs sind dabei verständlich und transparent formuliert. Objectives sind inspirierend und qualitativ, während die Key Results messbar, spezifisch und zeitgebunden sind.